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29.9.2007 und 30.9.2007       1. Reisetag - Windhuk

Anreise nach Namibia - dabei ging es mit der Bahn nach Hamburg, dann mit dem Bus von Jasper zum Flughafen. Da hatte ich buchstäblich den letzten Platz im Flieger letzte Reihe ganz rechts oder anders gesagt Platz 36F. Es gab schon gleich ein paar schöne Turbulenzen. In Frankfurt wurden wir dann von irgendwo auf dem Rollfeld mit dem Bus ins Flughafengebäude gekarrt, ich dachte eigentlich gibt es sowas gar nicht mehr. Aber gut also weiter nach Johannesburg - 11 Stunden. Es ging wie auch in Hamburg verspätet los. Noch im Flieger kurz vor der Landung die Anweisung für alle international weiterfliegenden Passagiere den Schildern „Transfer“ und nicht „Passkontrolle“ zu folgen. Leider hörten die Schilder Transfer irgendwann einfach auf. Also mal einfach Richtung Passkontrolle. Kurz vor dieser gab es auch wieder ein Transferschild nur leider war gerade kein Schalter besetzt. Nach kaum 15 Minuten erschien jemand, der war zwar nicht zuständig, aber er wollte jemand informieren. Kurz darauf erschien jemand, der die Arbeit auch aufnahm. So langsam begann ich mir Sorgen zu machen, da sich noch niemand anfand, der auch mit Anhängern meines Reiseveranstalters unterwegs war. Aber gut ich hatte eine Flugnummer und alles war klar. Laut der Boardingkarte aus Hamburg sollte der Flug weiter nach Windhoek am Gate 22 starten. Auf einer der großen Anzeigetafel auf dem Flughafen stand dann aber Gate zwei. Also über den halben internationalen Flughafen um dann dort zu sehen, der nächste Flug ging nach Lusaka, gar nicht meine Richtung. Also zurück zur Anzeigetafel dort stand noch immer Gate 2. Ich hatte noch Zeit und wartete, dann änderte sich die Anzeige, das neue Gate war 20, also wieder zurück zum Ursprungsort beziehungsweise direkt nebenan, das hätte man auch kürzer haben können. Auch hier ging es mit dem Bus übers Rollfeld nach nur zwei Stunden und einer etwas turbulenten Landung, die dem Wüstenklima geschuldet ist, endlich in Windhuk. Hier läuft man gleich direkt übers Rollfeld ins Flughafengebäude aber immer noch keiner aus meiner Reisegruppe zu sehen, das heißt ein älterer Herr mit einem Schild mit meinem Namen erwartete mich. Auch mein Koffer erreichte sicher sein Ziel, was ich kaum erwartet hatte nach der Organisation in Johannesburg. Mit meinem Chauffeur hatte ich gleich eine persönliche „Reiseleitung“, die vieles erklärte was zwischen Flughafen und Hotel lag. Da gab es die namibische Landwirtschaftsschule, jede Mengen Farmen von denen er die Besitzer aufzählen konnte, die südafrikanische Botschaft, die russische Botschaft vorher noch den Stausee. Wir kam auch am Neubau des Präsidentenpalastes zum Kostenpunkt etwa 1,3 Milliarden namibische Dollar oder umgerechnet circa 130 Millionen €. Also für jeden der ca. 2 Millionen Namibianer macht das rund 65€ oder gut 30 Bier um es in harten Währung auszudrücken. Nach etwa 25 Stunden hatte ich mein Ziel erreicht.

Am Nachmittag gab es dann den ersten offiziellen Veranstaltungspunkt: Stadtrundfahrt in Windhuk. Der Name kommt übrigens von einem ehemaligen Stammeshäuptling, der in Südafrika seinen weißen Herrn umbrachte und fliehen musste. Auf seiner Flucht nach Norden schlossen sich ihm immer mehr Schwarze an. Hier im Land übrigens offizieller Sprachgebrauch. Die Mischlinge bezeichnet man als Farbige. Hier fand er um 1840 heiße Quellen, die aber inzwischen versiegt sind. Da ihm die umliegenden Berge an seine Heimat Winterberg (Südafrika) erinnerten, nannte er den Ort Wind Hook, daraus wurde dann später Windhoek. Deutschen Kolonialisten schlugen von 1890 bis 1915 hier ihr Hauptquartier von Deutsch-Süd-West-Afrika auf. Danach wurde das Land von der UNO unter die Verwaltung von Südafrika gestellt. Das bedeutete auch für Namibia die Apartheidspolitik. Erst 1990 wurde Namibia unabhängig. Die Folgen der Apartheidspolitik sind aber heute noch allgegenwärtig, es gibt die wohlhabenderen Weißen Stadtviertel und die der Schwarzen. Das ehemalige schwarzen Getto heißt übrigens Katutura, was im Afrikaans soviel heißt wie „Der Ort an dem wir nicht leben wollen“. Der Name geht auf die Vertreibung der Schwarzen zurück, die ihre eigenen Siedlungsgebiete verlassen mussten um Platz für Weiße zu schaffen. Dabei gab es auch die ersten Rassenunruhen im Land, die 11 Tote forderten.

Aber wieder zurück zur Stadtrundfahrt. Es gibt noch heute ein paar alte Gebäude aus der deutschen Vergangenheit wie etwa die „alte Feste“ von 1890, die erste Festung im Land, oder den Bahnhof von 1912, noch heute weitestgehend im Originalzustand im Betrieb. Er wird aber nicht an jedem Tag geöffnet, denn nicht jedem Tag kommt auch ein Personenzug. Ansonsten wäre vielleicht noch die alte Christuskirche und der Tintenpalast letzterer heute noch Sitz des Präsidenten früher der Sitz der Verwaltung, daher auch der Name. Die Siedler machten sich mit dem Namen ein bisschen über die Verwaltung lustig auch wenn sie sicherlich des öfteren zornig herunter kamen, da mal wieder ein kleiner Beamte sie wegen eines nicht vorhandenen eigentlich scheinbar unwichtigen Dokumentes zurückschickte. Überhaupt liegt die Stadt inmitten einiger Hügel und Berge die auch das Stadtbild maßgeblich mitprägen genau diese Berge sind es auch, die dafür gesorgt haben, dass der Flughafen der Hauptstadt etwa 40 km außerhalb liegt, es war schlichtweg die nächstgelegene Ebene.