• Gipfel des Mera
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    Gipfel des Mera

  • Blick vom Teide nach Gomera
    Teneriffa

    Blick vom Teide nach Gomera

  • Sonnenaufgang mit dem Viluchinsky im Hintergrund
    Kamtschatka

    Sonnenaufgang mit dem Viluchinsky im Hintergrund

  • Die Kata Tjutas im Sonnenuntergang
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    Die Kata Tjutas im Sonnenuntergang

  • Umfeld der Memminger Hütte
    Alpenüberquerung

    Umfeld der Memminger Hütte

20.10.2007      3. Reisetag - Phumulani Lodge

Wir verlassen die ehemalige Goldgräbersiedlung Pilgrim’s Rest in Richtung Blyde River. Dieser Fluss wäre eigentlich nichts besonderes, einer unter relativ vielen Flüssen am Rande des Highvelds. Besonders ist eigentlich die Arbeit seiner Vergangenheit. Wir besuchen zuerst den Zusammenfluss des Blyde Rivers mit dem Treur River. Übersetzt heißt der Blyde River der Glücksfluss, der Treur River heißt der traurige Fluss. Diese Bezeichnungen gehen zurück auf eine Expedition der Vortrecker, jene ersten weißen Siedler der Buren, die diese Gegend bereisten. Dabei machte sich ein Spähtrupp auf den Weg eine Passage für die damaligen Ochsenkarren vom Highveld ins Lowveld zu finden. Immerhin ein ziemlich abrupter Höhenunterschied von 800 m. Nach einer vorher vereinbarten Zeit war der Spähtrupp nicht zurück, der Treck drehte um und glaubte die Männer verloren. Auf dem Rückweg holte der sich verspätende Spähtrupp den Treck wieder ein - am Glücksfluss. Der Treur River fließ später übrigens in den Blyde River, und dieses etwa in einem Winkel von 90°. Da vor Millionen von Jahren, man schätzt etwa 60 Millionen, beide Flüsse einmal sehr mächtig gewesen sein müssen, gab es hier riesige Strudel, aufgrund der Größe der damaligen Flüsse führten beide auch Sand- und Gesteinmassen mit sich, diese haben zu riesigen roten Ausschürfungen in dem relativ weichen Sandstein geführt. Dieser Ort des Zusammenschlusses wird als Bomke’s Luck Potholes bezeichnet, nach einem Goldsucher, der in dieser überdimensionierten Zentrifuge Goldschätze vermutete, gefunden hat er später aber an anderer Stelle welches. Dieser Ort ist auch gleichzeitig Ausgangspunkt des Blyde River Canyons. Übrigens, nach dem Grand Canyon und dem Fish River Canyon, der drittgrößte der Welt. Die Schlucht ist bis zu 800 m tief und erstreckt sich über eine Länge von etwa 20 km. Sie endet erst am Übergang vom Highveld, dem südafrikanischen Hochplateau, zum Lowveld.

In dem Bereich haben wir dann noch eine kleine Wanderung unternommen. Von dieser konnte man auch die „Three Rondavels“ sehen, was übersetzt soviel wie die drei Rundhütten heißt, und drei fast runde aneinander liegende Berge bezeichnet. Auch sie gehören zum Auslaufsbereich des Blyde River Canyons. Als Abschluss vor der Fahrt an den Rand des Krüger Parks, haben wir noch einen kurzen Abstecher zu „Gottes Fenster“ gemacht. Der hatte leider seinige Gardinen bzw. Wolken zugezogen. An dieser Stelle kann man am Rande des Highvelds fast 1000 m mehr oder weniger senkrecht in die Tiefe ins Lowfeld blicken, jedenfalls wenn man was sieht. Aber nicht umsonst stoßen hier oben immer wieder die Wolken vor die Berge, die sie erst nach einem Regenguss übersteigen können Sie bescheren der Gegend durchschnittlich 3000 l Niederschlag pro qm/Jahr, was auch den hiesigen Regenwald auf einer Höhe von circa 1700 m ermöglicht.

Sobald wir aus dieser Höhe etwas absteigen, beginnen auch schon die Forst-Plantagen, insgesamt hat Südafrika eine künstlich angelegten Forstfläche von etwa 200.000 km². Es werden vor allem drei Eukalyptusarten und acht Kiefernarten angepflanzt. Die Bäume wachsen in riesigen Monokulturen, begünstigt durch die günstigen Klimabedingungen und fehlender Feinde, hier sehr schnell. Bereits nach durchschnittlich 15 Jahren werden die Bäume geschlagen und zu Zellulose für die Papierherstellung oder als Bauholz verarbeitet In der südafrikanischen Forstwirtschaft finden etwa 120.000 Menschen Arbeit, wobei sie in den ländlichen Gebieten gerade Menschen mit schlechter beziehungsweise keiner schulischen Ausbildung Beschäftigung bieten. Diese großen Waldgebiete haben aber natürlich auch unangenehme Folgen bei den natürlich vorkommenden Wald- bzw. Buschbränden. Nicht nur das die Bäume selbst verbrennen, durch die dadurch wesentlich größere Hitze werden noch andere Lebensformen, die hier auch natürlich vorkommen, in Mitleidenschaft gezogen. Genauso findet natürlich die hier heimische Tierwelt in diesen Monokulturen keinerlei Nahrung.