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    Island

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  • Gipfelkette des Himalaya mit Lotsen und Mt. Everest
    Nepal

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  • Pferd in der mongolisches Stelle am Abend
    Mongolei

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  • Kamele auf der Trockenweide
    Jordanien

    Kamele auf der Trockenweide

16. Reisetag - Adelaide

Der Tag beginnt mit einem Stadtrundgang, vorbei an der katholischen Kathedrale der Stadt, einer von 32 Kirchen im Innenstadtbereich. Das ist auch der Grund, warum man Adelaide nachsagt die moralistischste Stadt des Landes zu sein. Weiter ging es an dem alten Postamt, dem ersten Parlament von Südaustralien und gleich neben an auch das neue Parlament. In der ersten Zeit des Stadt war davon das Postamt zweifellos das wichtigste. Dort konnte man die ersehnten Nachrichten aus der Heimat abholen, wenn sie denn nach Monaten auf See endlich eingetroffen waren. Als Anzeiger für neue Sendungen aus der Mutterkolonie liess man dann einen roter Ballon in den Himmel aufsteigen. Südaustralien hat früh schon recht moderne Entscheidungen getroffen, so wurde etwa bereits 1890 das Wahlrecht für Frauen eingeführt. Weiter ging es in den alten Bahnhof der Stadt mit seinen Stuckdecken, in Teilen davon ist heute das Casino der Stadt untergebracht. So hat jeder Bundesstaat von Australien seine eigene Casinos, denn sie stellen eine wichtige Einnahmequelle dar. Jede Australier hat im Jahre 2002 statistisch gesehen 700 Dollar (Austr.) verspielt. Das ist zwar auf der eine Seite sehr gut für den Staat, doch ist die Spielsucht vieler Australier mit der damit oft einher gehenden völligen Überschuldung ein Problem hier. Doch zurück zu unserem kleinen Stadtrundgang. Weiter geht es am Haus von Henry Ayers vorbei. Er war Mitte der 19. Jahrhunderts der reichste Mann des Staates und hat seinen daraus resultierenden Einfluss dafür genutzt auch in die Politik einzusteigen. Schnell wurde er auch Gouverneur und hat während seiner Amtszeit von zehn Jahren nicht weniger als sieben Versuche seiner Abwahl überlebt. Er war für zahlreiche moderne und richtungsweisende Entscheidungen verantwortlich und machte aus diesem Staat zu dieser Zeit eine zukunftsweisende Gesellschaft. Nach ihm wurden auch der wohl bekannteste Monolith der Welt benannt. Zu dieser Zeit gehörte das Gebiet dort noch zu Südaustrailen, später wurde es in infolge einer Gebietsreform den Northern Territory zugeschlagen. Dabei handelt es sich nicht um einen eigenen Bundesstatt sondern eher so einer Art Verwaltungsdistrikt. Das Gebiet ist etwa 5 mal zu groß wie Deutschland, dabei leben dort nur etwa 140000 Menschen. Davon alleine etwa 100000 in Darwin und 25000 in Alice Springs. Der Rest verteilt sich auf das riesige Land. Inzwischen hat der Berg aber wieder den alten Namen der Aboriginies „Uluru" bekommen. Aber dazu sicherlich später noch mal mehr, wenn wir auch dort hin kommen. Bei unserer kurzen Stippvisite in Adelaide geht es dann weiter mit einem Besuch im Botanischen Garten. Hier begegnen wir dann der Wollomine Pine, jenem Baum den man bereits seit 160 Millionen Jahre für ausgestorben hielt und dann in den Blue Mountains wieder gefunden hat. Aber da wurde ja schon in jenem Bericht ausreichend darüber berichtet. Als Abschluß des Pflichtprogramms haben wir dann noch einen kleinen Abstecher an die Strandpromenade der Stadt gemacht. Denn auch Adelaide grenzt wie alle größeren Städte des Landes ans Meer. Auch wenn der Weg vom Stadtzentrum hier ein bißchen weiter ist. Trotz den nicht gerade übermässig warmen Temperaturen waren viele Menschen auf und an der Seebrücke oder am Strand. Da es gerade Mittagszeit war konnte man auch wieder eine andere typische Handlung der Aussies sehen. Sie kommen einfach mit Kind und Kegel ans Meer und machen dort ihr Picknick und treffen sich mit Freunden auf einen Plausch auf dem Rasen vor dem Strand. Ein Erlebnisbad mit 150m langer Rutsche ist natürlich auch da, auch das ist etwas für die Australier. Die Menschen hier machen den Eindruck als wären sie mit sich und der Welt hier im Reinen und eigentlich ganz glücklich mit dem wie es ist.

Den Nachmittag hatten wir dann in Adelaide frei, bis wir um 17 Uhr zum Bahnhof fahren wollten. Die Innenstadt von Adelaide wird vom Fluß und von der langen Fußgängerzone beherrscht. Am heutigen Sonntag machte der Festival State, wie Südaustralien auch genannt wird, sich mal wieder alle Ehre. Es gab ein Festival am Flußufer, „Testing Austrailia" fand gerade statt. Dort werden typischen australische Nahrungsmittel aus Australien angeboten. Da gehören die zahlreichen Obstsorten genauso dazu wie etwa Fleisch vom Kängeruh oder Krokodil. Das letztere ist sehr zart und schmeckt ein bißchen wie Geflügel, während das Känguruh wie eine Mischung aus Wild und Rind schmeckt. Aber auch Wein kann dort probiert werden. Anders als in Europa oder in Amerika werden dort zuerst Gläser verkauft und in die wird dann der Wein gefüllt. Alternativ kann man auch schon sein Glas mitbringen. Dadurch ist dann aber auch der ganze Boden nicht mit Pappbecher übersät oder man geht zum Stand zurück um sein Pfandgeld zurück zu bekommen. Natürlich wurden bei diesem bunten Treiben auch andere Unterhaltung geboten. Es spielten verschiedene Bands oder man konnte auf den Fluß Tretboot fahren. Adelaide ist mit seinen etwa 900000 Einwohnern die vierte größte Stadt, die wir hier in Australien besuchen. Sie ist vom Charakter her irgendwie wie eine sehr großes „kleines" Dorf. Es gibt kaum wirklich große Häuser und alles läuft scheinbar ruhig und gelassen ab. Es gibt hier sehr viele Asiaten und auch die kulinarischen Genüsse sind zu einem nicht unerheblichen Anteil auf sie abgestimmt. Am Abend ging es dann mit dem legendären Zug „The Ghan" ins rote Herz des Kontinents. Der Zug ist etwa 400m lang und braucht für die 1559 km von Adelaide nach Alice Springs etwa 18 Stunden. Er legt also ein eher gemütliches Tempo von etwa 80 km/h vor, damit ist er aber auf jeden Fall schneller als jedes andere Landfahrzeug in dieser menschenfeindlichen Umgebung. In meiner Kabine lag dann ein kleines Faltblatt mit dem Fahrplan. Auf dieser Strecke gibt es nur eine Haltestelle und es könnte natürlich auch zu Verspätungen kommen, die auch schon mal mehrere Stunden betragen könnten. Überhaupt ist das Thema Kabine noch ein Thema für sich. Meine Einzelkabine war dabei ca 195 cm lang, jedenfalls wenn das Bett heruntergeklappt ist. Mit in der Kabine war eine Toilette, ein Waschbecken und ein etwa 20 cm breites Schränkchen untergebracht. Das wurde auf einer Breite von 90 cm bzw. auf der anderen Seite von etwa 120 cm untergebracht. Wenn das Bett heruntergeklappt war konnte man gerade noch mal die Toilette oder das Waschbecken aufklappen. Aber die Tür konnte schon nicht mehr gleichzeitig geöffnet werden. Wenn das Bett hochgeklappt war gab es eine Sitzbank und eine Fußbank. Aber ein Koffer paßte nie mit in die Kabine. Zur Begrüßung gab es dann vor dem Abendbrot erst einmal ein Glas Champagner, natürlich aus Australien, mit einer Erdbeere darin. Dadurch färbte sich die Flüssigkeit dann rot, was dann auch die Farbe dieser Eisenbahnlinie ist. Der „Indian-Pacific" ist etwa blau, dort wird etwas Ingwer dazu gegeben. Ansonsten ist es zwar eine beengte aber historisch stilvolle Möglichkeit des Reisens. Die Koffer werden übrigens im Gepäckwagen mitgeführt.