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15. + 16. Reisetag Reykjavik – 24./25.08.2017

An unserem letzten Tag in Island haben wir kein wirkliches Programm mehr. So ist Frühstück erst für 8:30 Uhr vorgesehen. Ich selbst war schon ein bisschen früher unterwegs, und habe um 6:30 Uhr eine warme Dusche genommen. Das wird noch zu einer Gewohnheit. Hier auf dem Campingplatz in Reykjavík ist sie kostenlos, es gibt lediglich den Hinweis, diese freiwillig doch auf maximal 7 Minuten zu begrenzen. Hier im Camp wird freies WLAN im Bereich der Verwaltung angeboten, jedenfalls theoretisch. Am gestrigen Abend brach die Verbindung nahezu völlig zusammen, als ich damit begonnen hatte, meine ePaper Zeitung herunterzuladen. Aber so früh scheint der Bedarf bei den anderen Campern hier noch begrenzt zu sein. Auf dem ganzen Platz sind etwa 200 Zelte aufgebaut, wovon die meisten von eher jungen Leuten belegt werden. Entsprechend hoch dürfte auch die Nutzung von sozialen Medien und dergleichen sein, was auch die Überlastung des WLANs am gestrigen Abend verursacht haben dürfte. Fahrzeuge dürfen mit auf den Campingplatz genommen werden, und werden dann entlang des Schotterweges abgestellt. Es gibt lediglich zeitliche Begrenzungen, in denen keine Fahrzeuge auf dem Campingplatz bewegt werden dürfen. So sind aber auch heute früh schon einige dabei, ihr Zeugs zusammen zu packen. Es ist überhaupt eine hohe Fluktuation zu beobachten. Am Nachmittag werden zwar wieder ebenso viele Zelte aufgebaut sein, aber es sind eben häufig andere Gäste.

Wir selbst gehen noch ein bisschen in die Stadt, um uns die Sehenswürdigkeiten dort anzuschauen, oder auch einfach die letzten isländischen Kronen auszugeben. Auf dem Weg vom Campingplatz in die Innenstadt kommt man an einem freistehenden Haus direkt am Meer vorbei, dem Höfoi. Ursprünglich wurde es 1919 für den französischen Konsul eigens aus Norwegen importiert. Wobei der Import von Holz im 18. und 19. Jahrhundert normal war, eigenen Wald gab es praktisch nicht mehr, und geeignete Steine mussten aufwendig von weit her herangeschafft werden. Was dies sehr teuer machte. Aber dieses Haus wurde im Jahre 1986 weltberühmt, da hier das für die Abrüstung der beiden damaligen Supermächte Sowjetunion und USA wichtige Gespräch zwischen Michel Gorbatschow und Ronald Reagan stattfand. Zum Gedenken der dadurch angestoßenen Veränderungen in der Welt, steht hier auch ein Stück der Berliner Mauer. Bis heute ist es das Empfangshaus der Stadt Reykjavík. Ich folge weiter der Saebraut, der breiten viel befahrenen Küstenstraße, an der auf der Meeresseite ein breiter geteilter Rad- und Fußweg verläuft. Dieser bringt mich direkt zur Harpa. Das ist das Kongresszentrum aber auch die Konzerthalle der Stadt. Schon von weitem auffällig ist die Glasfassade, in der sich das Licht vielfach bricht. Teilweise gibt es auch leicht gefärbte Scheiben, und nachts wird das Gebäude beleuchtet. Beides ist an einem trüben Tag wir heute nicht so imposant, bzw. ist wegen des Tageslichts jetzt nicht zu beobachten. Aber zumindest die Lichtbrechung hatten wir gestern bei unserem kleinen Orientierungsgang durch die Stadt schon gesehen. Der Bau drohte übrigens im Zuge der Finanzkrise im Jahre 2008 zu einer teuren Bauruine zu werden. In den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts schwappte eine unbändige Bautätigkeit über Island und insbesondere die Hauptstadt hinweg. Altes wurde abgerissen und durch neue moderne für hiesige Verhältnisse Hochhäuser ersetzt. Banken beschafften für Investoren billiges Geld, um den Bauboom zu finanzieren. Anders als bei uns, wird im isländischen Rentensystem Geld angespart, und nicht wie bei uns durch die laufenden Beiträge der zukünftigen Rentner die heutigen Renten aufgebracht. Eigentlich eine gute Sache, nur leider gingen große Teile des Anlagevermögens im Zuge der Finanzkrise 2008 verloren. So stehen heute viele Isländer ohne wirkliche Altersversorgung dar. Aber es setzte sich die Stimmung durch, auch damit irgendwie fertig werden zu können, indem man in den Familien zusammenhält. Ein isländischer Fußballer sagte in einem Interview eigentlich zum Thema der Qualifikation zur Weltmeisterschaft: „Wir Isländer setzen uns Ziele aber keine Grenze“. Eigentlich großartig, wenn man das umsetzen kann. Eine Eigenschaft, die früher auch noch viel wichtiger war als heute. Heute ziehen immer mehr Isländer wegen des deutlich einfacheren Lebens in die Städte. Insbesondere trifft das auf den Großraum Reykjavík zu. Im Großraum leben heute rund 210.000 der insgesamt 340.000 Isländer. Dann gibt es auf der Ringstraße noch ein paar andere größere Orte, so bleibt für die Fläche von insgesamt immerhin 103.000 km² nicht mehr viel übrig. Aber gerade diese abgeschiedene Besiedlung macht es zwangsläufig erforderlich, vieles selbst reparieren oder erledigen zu können. In allen anderen Fällen war man auf die Hilfe der Familie, Nachbarn bzw. der örtlichen Gemeinschaft angewiesen. In Reykjavík ruft man gegebenenfalls einfach einen Handwerker, oder eben jemanden der das Problem lösen kann.

An dieser Stelle noch ein paar Fakten zur Finanzkrise von 2008 und die Auswirkungen auf Island. Am 24.09.2008 meldete die amerikanische Investmentbank Lehman Brothers Insolvenz an. Dies brachte das internationale Finanzsystem durcheinander, da der Interbankenhandel, also das Leihen bzw. Verleihen von Geld zwischen Geschäftsbanken, praktisch zum Erliegen kam. Das traf natürlich alle international agierenden Banken, aber die in Island in einer ganz anderen Dimension. Die drei größten isländischen Banken hatten Auslandsschulden in Höhe von ca. 50 Milliarden € angehäuft, das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Island betrug im Jahre 2007 gerade 8,5 Milliarden €. Das Geld floss neben dem inländischen Bauboom vor allem in den Kauf ausländischer Unternehmen. Die Auslandsschulden waren teilweise über den Interbankenhandel aber auch durch direkte Einlagen von Sparern bei ihren ausländischen Tochtergesellschaften finanziert. Zu der Zeit betrug die Inflation in Island 14 %, die Zentralbank forderte ihrerseits 15,5 Prozent Zinsen von Geschäftsbanken. So gingen die isländischen Geschäftsbanken ins Ausland und zahlten dort für dortige Verhältnisse astronomische Tagesgeldzinsen, die aber immer noch deutlich unter dem Zinssatz ihrer Zentralbank lagen. Zum Vergleich in der Eurozone mussten Geschäftsbanken 4 % Zinsen bei der Europäischen Zentralbank zahlen. Die isländischen Banken waren dabei zumeist sehr kurzfristig finanziert. Durch das Austrocknen des Interbankenhandels, und auch den Abzug der Einlagen vieler Kleinsparer in Europa, drohten die drei großen isländischen Banken binnen weniger Tage insolvent zu werden. Ein Auffangen der Schieflage durch die isländische Zentralbank war aufgrund der Dimension unmöglich. Um die isländische Wirtschaft vor dem Kollaps zu bewahren, stellte die Regierung die drei Banken unter Zwangsverwaltung. Man garantierte isländischen Sparern ihrer Einlage, ausländische Tochtergesellschaften der Banken gingen in die Insolvenzverwaltung, dort mussten die Einlagen durch die lokalen Sicherungsfonds bzw. örtliche staatliche Garantien aufgefangen werden. Gleichzeitig führte man Kapitalkontrollen ein, um die Devisenströme zu regulieren. Mit diesen Maßnahmen schuf man sich im europäischen Ausland insbesondere in Großbritannien, wo die isländischen Banken viele Einlagen eingeworben hatten, nicht gerade Freunde. Auf der anderen Seite wäre auch der isländische Staat aufgrund der Dimensionen innerhalb weniger Tage bankrott gewesen, hätten sie alle Einlagen garantieren wollen. Gleichzeitig war bereits die Verschuldung der isländischen privaten Haushalte sehr hoch. Sie betrug zu diesem Zeitpunkt ca. 213 % des Jahreseinkommens, zum Vergleich in Großbritannien oder den USA lag der Wert bei 170 bzw. 140 %. Aber auch durch die Garantien für die isländischen Sparer stieg die Staatsverschuldung von 28 % im Jahre 2007 auf 130 % im Jahre 2011. Statt eines Haushaltsüberschusses von 6 % erzielte man ein Defizit von 6 %. Auch die Wirtschaft litt massiv unter den Maßnahmen, die Kapitalverkehrskontrollen machten ihr in den ersten Jahren schwer zu schaffen. Aber auch die enormen Schwankungen der Wechselkurse schafften schier unlösbare Probleme. Dies wiederum ließ auch die Arbeitslosigkeit im Land ansteigen, auch wenn sie im Jahre 2009 mit 7,4%, ihrem Höchststand, für europäische Verhältnisse im Rahmen blieb. Zum Vergleich lag sie 2016 bei lediglich 2,8%. Das Bruttoinlandsprodukt fiel im Jahre 2009 um 6,9 %. Bereits im Jahre 2011 war hier die Wende geschafft, er stieg wieder um 2 %. Im Jahr 2016 wuchs die Wirtschaft fast stürmisch um 7,2 %. Die Staatsverschuldung hatte sich inzwischen auf 53 % reduziert, und das bei einem Haushaltsüberschuss von rund 12 %. Unter diesem Aspekt erscheint die Finanzkriese für Island inzwischen überwunden.

Zurück zu meiner Reise und zurück zur Harpa. Im Zuge der Finanzkrise ging der Investor beim Bau der Harpa pleite, nicht zuletzt deshalb da seine finanzierende Bank unter Zwangsverwaltung gestellt worden ist. Schließlich entschied sich der Staat den Bau fortzuführen, was insbesondere in der Bevölkerung aufgrund der finanziellen Lasten in den damals schwierigen Zeiten durchaus umstritten war. Immerhin verschlang der Bau insgesamt 160 Millionen €. Bewirtschaftet wird die Harpa heute von einem Unternehmen, das zu 54 % in der Hand des isländischen Staates und zu 46 % der Stadt Reykjavík liegt. Heute hat in unmittelbarer Nähe der Harpa ein Kreuzfahrtschiff aber auch Schiff der isländischen Küstenwache, ein Drittel der Flotte von insgesamt drei Patrouillenbooten, festgemacht. Nicht weit von hier sind auch Teile des alten Hafens, in dem man in den Restaurants typische Fischgerichte bekommen kann, aber auch die Fahrten zur Wahlbeobachtung starten. Direkt gegenüber der Harpa befindet sich heute wieder eine riesige Baustelle mit mehreren großen Kränen. Noch ist man deutlich unter dem Meerespiegel und erst in der Gründung. Dort unten soll zunächst eine Parkgarage entstehen, und oben soll es ein Hotelkomplex werden. Der wird die Sicht auf die Harpa zwar vermutlich nicht gerade verbessern, aber Tourismus ist im Moment eben die boomende Branche des Landes. Und die Hotels sind ganz offensichtlich jetzt im Sommer sehr gut ausgebucht. Ich selbst gehe von hier in Richtung der bekanntesten Einkaufstraße der Stadt, der Laugavegur. Übrigens der Weg, den früher die Frauen in Richtung einer heißen Quelle im heutigen Stadtgebiet von Reykjavík nahmen, um dort ihre Wäsche zu waschen. Die Quelle ist übrigens in der Nähe unseres Campingplatzes. Ich gehe vorbei am Sitz des Premierministers, das Gebäude war übrigens früher ein Gefängnis, am Parlament und auch am Rathaus der Stadt vorbei. Es ist auffallend, dass man auch als Tourist mehr oder weniger direkt an der Tür vorbeigehen kann, ohne dass man Sicherheitspersonal oder Ähnliches sieht. Die einzige Auffälligkeit sind ein paar Überwachungskameras, aber das war es auch schon. Der Bau des Rathauses von Reykjavík war übrigens nicht unumstritten, da es direkt am unteren Reykjavík Pond gebaut worden ist, und damit auch die Sicht auf einige der Villen an dessen Ufer verstellt. Wobei, wie auch bei vielen anderen Gebäuden, an einigen von ihnen schon ordentlich der Zahn der Zeit nagt. So fällt schon auf, dass es viele moderne Gebäude, aber auch zahlreiche liebevoll restaurierte Gebäude gibt. Aber eben auch einige, die eigentlich eher auf den Abrissbagger warten. Bei den etwas älteren Häusern wurde oft Wellblech, gern auch in bunten Farben, benutzt. Bei den neuen herrscht Glas und Beton vor, wofür auch das Rathaus ein klassisches Beispiel ist. Es ist auch noch betongrau, und insgesamt nicht so meins. Ohnehin ist Beton hier ganz offensichtlich der dominierende Baustoff. Was insbesondere bei einigen Gebäuden mit Betonwänden, und der irgendwann einfach einsetzenden Rissbildung und Geflicke nicht immer so schön aussieht. Die Geschäfte in der Innenstadt sind eher kleinteilig. Es gibt aber auch zwei Supermärkte in bester Innenstadtlage. Und natürlich unzählige Kneipen, Bars und ähnliches. Reykjavík hat offensichtlich nicht zu Unrecht den Ruf einer Partymeile. Interessant fand ich wieder, dass es einige Cafés gibt, die mit kleinen Geschäften kombiniert werden. Man sitzt an kleinen Tischen mitten im Verkaufsraum. Das hört sich vielleicht merkwürdig an, aber die Geschäfte/Cafés vermitteln dabei durchaus eine entspannte heimelige Atmosphäre. Ich selbst gönne mir zunächst einen HotDog zum Mitnehmen. Eigentlich etwas wofür Island sich rühmt, dieser war jetzt aber nicht so besonders. Das darauffolgende Softeis dafür umso mehr. Zum Mittag gab es dann einen Burger, auch etwas wofür die Isländer durchaus etwas übrighaben. Und der war wieder wirklich gut und selbstredend nicht vergleichbar mit dem was man in einschlägigen Fastfood-Ketten bekommt. Die Kette mit dem „großen M“ ist übrigens nicht auf Island präsent. Die Preise für fast alles etwa Outdoor-Bekleidung, Tand den die Welt nicht braucht oder auch nützliche Zeug sind in Island, und hier in der Stadt vermutlich noch mal besonders, als gehoben zu bezeichnen. Das gilt selbst dann noch, wenn man mit der Steuerermäßigung am Flughafen liebäugelt.

Gegen 16:00 Uhr komme ich zurück zum Campingplatz, wo nach und nach alle eintreffen. Gegen 17:00 Uhr wollen wir noch mal in das benachbarte Bad gehen. Dort gibt es verschiedene Warmwasserbecken mit Temperaturen von 38 °C bis 44 °C, eine Dampfsauna aber auch ein Eisbad mit 8 °C. Dazu ein normales Schwimmbecken mit großer Rutsche und ein paar weitere Becken. Beheizt wird das alles übrigens mit einer heißen Quelle. Ich selbst halte mich eher an die Dampfsauna und die Warmwasserbecken. So komme ich so porentief sauber aus diesem Urlaub, wie wohl noch nie nach einer Wanderreise. Aber sowas macht natürlich hungrig. So gönne ich mir noch eine Cola und einen wirklich guten Hotdog an einem Kiosk vor dem Bad. Dort gibt es übrigens mehr als eine Handvoll verschieden zubereitete Varianten. Man staunt. Ich bezahle mit der Kreditkarte, meine Kronen sind mit dem Eintritt ins Bad praktisch gen Null gelaufen. Der Betrag beläuft sich auf gerade 720 Kronen, umgerechnet etwa neun Euro. Aber hier ist es eben üblich auch kleinste Summen nicht bar zu zahlen. Und auch sonst ein für isländische Verhältnisse sehr fairer Preis.

An dieser Stelle noch ein paar Sätze zu einer der bekanntesten Touristenmagnete in Island: Die blaue Lagune. Dabei handelt es sich um eine heiße Quelle, die zu einer Bade- und Wellnesslandschaft ausgebaut worden ist. Im Ursprung ist sie aber ein „Abfallprodukt“ des nahegelegenen Geothermalkraftwerks. Das wird auf Werbebildern übrigens gerne hinter einer retuschierten Nebelwand versteckt. Das leitete das abgekühlte Wasser, zu etwa 2/3 Süßwasser und 1/3 Salzwasser einfach ab, und es bildete sich eine Lagune. Das Wasser hat eine Temperatur von 37°C bis 42°C. Da es sehr reichhaltig an Mineralien, Kieselerde aber auch Algen ist, schreibt man dem Wasser bzw. dem darin befindlichen Schlamm eine heilende Wirkung bei Hautkrankheiten wie z.B. Schuppenflechte zu. Die enthaltene Kieselsäure sorgt auch für das „blaue“ Wasser, das der Namensgeber der Lagune ist. Ob die heilende Wirkung stimmt oder nicht, kann ich schlicht nicht beurteilen. Es ist nur so, dass sich derzeit deutlich mehr als 100000 Gäste im Jahr darin tummeln, und es gibt durchaus Stimmen, die auch von weniger appetitlichen Fundstücken in dem Schlamm berichten. Dazu ist es mit umgerechnet rund 45 Euro Eintritt ein nicht ganz billiges Vergnügen. Möchte man ein Handtuch leihen, kommen knapp 6 Euro dazu. Der Preis lässt sich aber auch mit ein paar weiteren Extras bis auf 200 Euro treiben. Dazu soll es insbesondere in der Hochsaison eine Überbuchung geben, so dass man nicht unbedingt einfach so dorthin fahren sollte, da man nicht zwangsläufig auch eingelassen wird.

Aber zurück zu unserer Reise, die sich langsam dem Ende entgegen neigt. Gegen 21:00 Uhr kommt unser Bus, der den Transfer zum Flughafen übernehmen soll. Da bereits einige andere Gäste des Veranstalters darin sitzen, gibt es ein paar Probleme, das ganze Gepäck zu verstauen. Der Rest landet schließlich im Gang. So sind wir gegen 22:00 Uhr am Flughafen von Kevlavik. Da unsere Fluggesellschaft Air Berlin praktisch drei Maschinen innerhalb weniger als einer halben Stunde starten lassen möchte, gibt es bereits eine lange Schlange. Während unserer Reise hat die Gesellschaft übrigens Insolvenz beantragt, aber nicht zuletzt wegen einer Staatsbürgschaft wird noch normal geflogen. Es geht eher gemächlich voran, da hilft es auch nicht, wenn ständig jemand an dem Verlauf der Schlange herum modelliert. Als dann bekannt wird, dass einer der Flüge gestrichen worden ist, wird es auch nicht gerade besser. Es herrscht ein bisschen Konfusion bezüglich der Gäste auf dem dritten Flug, zumal die Gäste alle drei Flüge in einer Schlange warteten. Kurz bevor ich zum Einchecken an den Schalter komme, streikt auch noch das Band, dass die Koffer abtransportiert. So muss ich meine Tasche ans andere Ende des Check-In Bereichs bringen, wo normalerweise das Sperrgut aufgegeben wird. Vor mir gibt es auch gerade ein paar Probleme mit vier verpackten Mountainbike. Aber alles klappt so weit, und ich erreiche mein Gate rechtzeitig. Bevor es dann aber wirklich losgeht, gibt es noch ein paar Turbulenzen mit drei Passagieren, die zwar schon im Flugzeug sitzen, aber deren Ticket wohl nicht gescannt worden ist. Das führt schließlich so weit, dass auch noch die Polizei erscheint und die Passagiere von isländischer Seite aufgefordert werden, das Flugzeug wieder zu verlassen. Letztlich bleiben sie drin, und wir kommen deutlich verspätet los. So muss ich mich bei der Zwischenlandung in München reichlich sputen, um meinen Anschlussflug nach Hamburg noch zu erreichen. Direkt hinter mir kommen zwei weitere Passagiere gelaufen, und danach wird die Tür auch schon geschlossen. In Hamburg läuft alles wie gewohnt schnell. Mein Gepäck kommt fast schon vor mir auf dem normalen Kofferband an, die S-Bahn fährt grade ein, als ich den Bahnsteig erreichen. Und auch der Zug in Richtung Heimat fährt kaum 2 Minuten nach meinem Eintreffen am Bahnsteig ab. Besser geht es kaum. So bin ich schon 1 Stunde früher zu Hause, als ich im Vorfeld angenommen hatte.