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01.11.2007      15. Reisetag - Tsitsikamma Village

Heute wieder nur ein relativ kleiner Sprung auf der Landkarte. Wir fahren von Port Elizabeth in die Nähe des Tsitsikamma-Nationalparks, und befahren damit die bekannte Garden Route. Vielleicht gleich noch mal eine Gelegenheit die unterschiedlichen Arten von Nationalparks hier in Südafrika zu erklären. Es gibt Parks, die vom Staat Südafrika eingerichtet und unterhalten werden. Wobei z.B. der größte von ihnen, der Krüger Park, sich selbst tragen muss. Er hat etwa 3500 Angestellte und finanziert sich über Spenden und Eintrittsgelder. Dabei sind die Preise für Südafrikaner 30 Rand und für internationale Gäste 120 Rand. Das hört sich zunächst einmal sehr ungerecht an, die Begründung liegt aber darin, dass man es jedem Südafrikaner auch den Einkommensschwächeren ermöglichen will, den Park zu besuchen. Und auf der anderen Seite sind es für einen Europäer umgerechnet etwa 12 €, also etwa der Preis für einen Kinobesuch. Und das ist dann sicherlich auch gerechtfertigt. Aber weiter mit der Art der Parks. Es gibt dann noch Parks der Provinzen und der Städte. Je weiter wir in der Verwaltungshierarchie herunter kommen, desto schlechter sind die Parks meistens ausgestattet beziehungsweise gepflegt.

Gleich noch ein Thema: Autos beziehungsweise Verkehr. Wenn man ein Auto neu anmelden möchte, oder aber wegen eines Verkaufs auf einen anderen Eigentümer ummelden möchte, dann muss man dazu zum TÜV. Ansonsten gibt es keine regelmäßigen Untersuchungen der Fahrzeugzustände. Eine Versicherungspflicht gibt es ebenfalls nicht. Eine Umlage über den Benzinpreis deckt alle Personenschäden ab, freiwillig kann man zusätzlich eine Haftpflichtversicherung abschließen. Bei einem Kleinwagen kostet die zwischen 50 und 70 Rand im Monat, hat man keine und es kommt zu einem Unfall, haftet man eben selbst. Gerade die sozial Schwachen haben meist keine und erleiden damit dann oftmals die private Insolvenz.

Aber weiter mit unseren Tagesablauf. Wie schon in Durban so stehen auch in Port Elizabeth im Innenstadtbereich zahlreiche Geschäfte und Häuser leer. Dafür sind am Stadtrand dann riesige Malls. Dort sind die Parkplätze reichlich vorhanden, und ein privater Sicherheitsdienst sorgt für ein gutes Gefühl. Nach dem wir die Stadt verlassen haben, ändert sich die Landschaft bald wieder. Auf der einen Seite sieht man hin und wieder den Ozean, auf der rechten Seite gelangen wir jetzt in den Bereich der Kap Faltenberge. Dabei handelt es sich um verschiedene mehr oder weniger aneinander hängende, meist mit Gras bewachsene Berge.

Gegen Mittag erreichten wir dann den Tsitsikamma Nationalpark. Dabei handelt es sich um einen insgesamt circa 50 km langen Streifen, der aber kaum breiter als 5 bis 6 km ist, in dem nach wie vor die eigentlich für diese Gegend natürliche Vegetation vorhanden ist. Ein relativ dichter Wald mit Baumriesen, bis hinzu kleinen Fahnen. Es handelt sich dabei um einen sich selbst ernährenden Ökokreislauf. Die Bäume ernähren sich von der relativ dünnen Humusschicht, diese entsteht durch die runter gefallene Blätter, oder auch durch umgestürzte Bäume, die dann von Pilzen, Flechten und Kleinlebewesen zersetzt werden. Hier im Bereich vom Tsitsikamma Village reicht dieser Streifen bis ans Meer, so sehen wir am Ende unserer kleinen Wanderung durch den Wald noch Delphine auf der Suche nach Fisch durch das Wasser jagen. Leider sieht man sie nur an den Wellenkämmen kurz auftauchen, aber ihnen kann ja auch nicht den ganze Tag nach Spielen zu Mute sein. Dazu kommt ja auch die ganze Zeit ein mehr oder weniger dichter Seenebel-Schleier über dem Gebiet. Anschließend besuchen wir noch einen etwa 800 Jahre alten Gelbholzbaum. Mit einem Umfang von knapp 9 m und einer Höhe von über 36 m ist er eine ziemlich stattliche Erscheinung. Was passiert, wenn ein solcher Baumriesen umgestürzt, kann man in unmittelbarer Nachbarschaft sehen. Dort ist vor über 10 Jahren ein etwas kleineres Exemplar umgestürzt. Noch immer sieht man ein ordentliches Stück blauen Himmel, aber man sieht auch wie junge Bäume sich nach dem Licht strecken, und versuchen so schnell wie möglich nach oben zu kommen.

Am Abend gibt es dann ein sehr originelles Hotel. Dort befinden sich die Zimmer in kleinen Häuschen, die alle in einem anderen Baustil, wie sie alle hier in Südafrika vorkamen, errichtet worden sind.