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23. Reisetag - Perth (Freemantle)

Schon früh um 7 Uhr ging es weiter in den Yanchep Tierpark, wo uns einige Koalas und Kakadus erwarteten. Man konnte dort auch einen Koala anfassen, jedenfalls wenn er gerade nicht schläft. Wir hatten Glück und er war wach, und sein weiches Fell hatte der Kletterbeutler auch gerade geputzt. Einige Kakadus machten auch in den Baumwipfeln auf sich aufmerksam, waren aber nicht so sehr geneigt sich offen zu zeigen. Man konnte sie zwischen den Blättern sehen und vor allem hören. Diese Vögel haben ja zum Teil sehr kräftige Schnäbel, damit können sie Zweige von der Dicke eines Fingers mühelos abkneifen. Darum sind gerade die weißen Schwefelkakadus auch nicht gerade gerne in den Gärten gesehen. Da sie häufig in Schwärmen auftreten, können sie auch schon mal einen blühenden Baum in eine trostlose Erscheinung verwandeln. Aber wir mußten auch weiter zum eigentlichen Ziel des Tages den Namburg Nationalpark. Dort stehen die Pinnacles. Dabei handelt es sich um Quarz-Gesteine, die sich scheinbar etwas verirrt haben. Früher haben sich dort einmal Muscheln als Kalkgestein abgelagert, dabei meint früher vor einigen Millionen Jahren. Dort haben sich dann Pflanzen angesiedelt, die ihre Wurzeln ins harte Gestein getrieben haben. In diese feinen Risse ist dann Wasser und damit Quarzpartikel eingedrungen. Als sich vor etwa 50 Millionen Jahre der australische Kontinent etwas angehoben hat, ist dort das Kalkgestein durch Wind- und Wassererosion wieder abgetragen worden. Zurück blieben die Quarzgebilde, die Pinnacles, an diesen nagt nun auch wieder der Zahn der Zeit. Sie stehen auf einem sehr feinen intensiv gelben Sand. Nur wenige hundert Meter weiter beginnt bereits der Strand Westaustralien am Indischen Ozean. Dort findet man sehr hellen weißen Sand. Weite Teile des Kontinents sind ja mit dem roten Sand (Eisenoxid) bedeckt. Dann hier der gelbe Sand (Eisenhydroxyd) und der weiße Kalksand mit ein paar Spuren Eisenoxid drin, aber eben praktisch keine beigen oder braun Sande. An einem solchen Strand, in unserem Fall die Hannover-Bay, haben wir dann ein Mittags-Picknick gemacht.

Auch in Westaustralien um Perth herum (ca 200 km) wird intensiv Landwirtschaft betrieben. Bereits an der Stadtgrenze befindet sich Obst- und Gemüseanbau. Aber auch Weinreben sind zu sehen. Dabei wächst der Wein nicht an Hängen, wie in weiten Teilen Europas um eine bessere Sonneneinstrahlung zu haben, sondern ebenerdig, denn hier ist vielmehr die Bewässerung als die Sonne das Problem. Wie schon in Victoria und Südaustralien wird auch hier intensiv bewässert, daraus resultieren auch hier die gleichen Schwierigkeiten wie sonst überall mit der Versalzung des Grundwassers. Das ist aber ja schon ausreichend dokumentiert worden. Man versucht jetzt auf einzelnen Feldern in Australien Pflanzen zu finden, die eben in diesem Klima wachsen und auch möglichst schnell Wasser aufnehmen und in der Pflanze speichern können. Man hegt da große Hoffnungen auf Olivenbäume. Bisher sind sie noch nicht sehr verbreitet, wenn wir in Südaustralien auch eine Anpflanzung von etwa 70 ha gesehen haben, aber die ersten Erfahrungen sind durchaus ermutigend. Viele Menschen in Australien machen sich noch nicht sehr große Gedanken um die Versalzung, doch überall wo die Schäden auch offen zu Tage treten, beginnt sich die Bevölkerung zu regen, und der Anteil der Betroffenen steigt. Früher hat der Busch, der eben den Niederschlag sehr schnell wieder aufgenommen hat, dieses Problem gar nicht entstehen lassen. Der Busch, der hier um den Namburg Nationalpark von eher niedrigen Wuchs ist, ist weitestgehend verschwunden und die Landwirtschaft dominiert das Bild. Es herrscht hier die Zucht von Fleischrindern und Schafen vor, aber auch Weizenanbau ist hier nicht selten. Aber weder das Gras noch der Weizen sind eben Pflanzen, die Wasser sehr schnell aufnehmen und speichern können.

Vor wenigen Monaten hat es hier an einer der von uns befahrenen Straße ein Buschfeuer gegeben. Ein durchaus natürlicher Vorgang, der auch von der Natur zum Teil gebraucht wird. Dort in der kargen scheinbar toten schwarzen Landschaft sind weite Teile der Vegetation völlig verbrannt. Die Bangsia, jene Bäume deren Früchte ähnlich unseren Tannenzapfen aussehen scheinen verloren. Doch erst durch das Feuer werden auch die Fruchtkapseln aufgebrochen und die Samen fallen in die an Nährstoffen reiche Asche um wieder neues Leben entstehen zu lassen. Die ersten Gräser beginnen sich wieder zu zeigen, am weitesten ist wohl das Smoky Gras. Der Namen kommt aber weniger von dem schnellen regenerieren nach einem Feuer als vielmehr von den grauen Blütenständen, die man jetzt vielfach sieht. Am besten überlebt haben wohl die Grasbäume das Feuer. Der Stamm, der oft kaum über einen Meter hoch ist, dabei aber durchaus 30 cm dick sein kann, sieht völlig verkohlt aus. Darum tragen sie auch den Spitznamen „Black Boys". Die schwarzen Stämme wachsen kaum 2 cm im Jahr, dafür sind aber die Fruchtstände schon mal 6-8 m hoch. Da sich sehr viel Nektar an bzw. in ihnen befindet, haben die Aboriginies sie früher als eine Art Lutscher benutzt.

Zum Abschluß noch eine kleine Nachlese zum Rugbyspiel Südafrikas. Die letzte Nacht war wie erwartet ruhig im Hotel. Auch beim heutigen Frühstück mußten sie offenbar noch ihre Wunden lecken. Doch während ich hier schreibe gibt es draußen gerade ein großes Feuerwerk, das den nächtlichen Himmel über Freemantle beleuchtet. Dabei war es heute von den Temperaturen her sehr angenehm mit 20-25°C am Tag und jetzt auch noch 17, wenn ich dem Thermometer hier auf meinem Balkon trauen kann. Das war ja nicht immer so. Am Anfang unserer Reise hatten wir ja knapp unter 20°C und wesentlich „kältere" Luft. Dann in den Grampians waren es nur 11°C und in der Nacht nur noch 2°C. Temperaturen die ich hier so nicht erwartet hatte, aber auch nicht normal für diese Jahreszeit sind. Im Zentrum der Kontinents waren es dann ja um die 30°C, was für einen Mitteleuropäer auch wesentlich angenehmer ist, wie das was da noch kommen wird im australischen Sommer. Doch die Sonne ist hier sehr viel intensiver als in Europa. So muß man immer darauf achten sich ordentlich mit Sonnencreme einzudecken. Am Tag war ja auch alles schön geschützt, doch am Abend war ich noch kurz ohne Mütze am Strand und man konnte schon nach kaum einer Stunde Spuren auf meinem empfindlichsten Teil - meiner Nase - entdecken. Auch das Licht ist irgendwie noch heller als zu Hause. Der Himmel scheint kaum richtig blau sondern ist eigentlich mehr weiß milchig bis durchsichtig. Das kann man kaum beschreiben, er ist eben anders - heller eben.