1.Tag 30.05.2015 – Anchorage
Um 6:23 Uhr geht es mit der Bahn los. Dieses Mal läuft alles glatt, Streiks gibt es im Moment auch keine, und die Pünktlichkeit ist vorbildlich. Das kenne ich aus vorherigen Reisen auch anders. Und ehrlich gesagt geht mir die Streikerei der Lokomotivführer auch langsam auf den „Senkel“, aber das Thema gehört hier nicht her. So bin ich bereits um 11:15 Uhr in Frankfurt am Flughafen, und keine halbe Stunde später bin ich auch schon am Gate. Wie es mir schon fast zur Gewohnheit geworden ist, fehlt mal wieder was. Dieses Mal ist es der Adapter für die Steckdose. Das Thema hatte ich schon mal, so werde ich dann zukünftig drei davon haben. Denn das Problem lässt sich hier einfach und schnell für 19 € lösen. Wahrscheinlich wieder völlig überteuert, aber auf jeden Fall ist mir das Laden der Akkus das wert. Aber zurück zum Gate, dort warten bereits ein paar andere Fluggäste. Das Gate liegt ein wenig abseits, und scheint insbesondere für die USA-Reisen vorgesehen. Es fehlt auch nicht der Hinweis, man möchte doch bitte 2 Stunden vor Abflug bereits hier am Gate sein. Gegen 13:45 Uhr, also 1 Stunde vor dem geplanten Abflug, beginnen die Vorbereitungen für die Kontrolle des Handgepäcks. Schuhe muss ich nicht ausziehen, aber alle elektronischen Geräte müssen raus, was bei mir mal wieder reichlich sind. Es gibt natürlich die Kamera, ein GPS Gerät für die Positionierung der Zeltplätze, ein Tablett und einen E-Reader. Letzterer hält einige Tage durch, und als „Buch“ deshalb viel besser geeignet als das Tablett. Der E-Reader darf dann gleich mal zur Überprüfung auf Sprengstoff oder was auch immer. Wegen der intensiven Überprüfung der Fluggäste und deren Handgepäck startet der Flug etwas verspätet, geplant war eigentlich 14:40 Uhr. Aber die Landung um 14:20 Uhr am gleichen Tag ist mehr als pünktlich. Möglich macht diesen vermeintlichen Zeitgewinn der Flug über Grönland als kürzeste Strecke in Verbindung mit der Zeitverschiebung.
Die Einreise gestaltet sich erfreulich unkompliziert. Nach der Aufnahme der Fingerabdrücke und einem „Erinnerungsfoto“ für das Department of Homeland Security bekomme ich den Einreisestempel. Das Gepäck lässt noch kurz auf sich warten, dafür werde ich, vertrauenswürdig wie ich bin, so durch gewunken. Wer weniger Glück hatte, durfte sein Gepäck noch mal bei der Einreise checken lassen. Aber auch das ging hier relativ zügig. Das hatte ich, nicht zuletzt wegen der Formalitäten für die Visumsbeantragung und was man sonst so hört, deutlich schlimmer erwartet, und bin positiv überrascht. So sitze ich schon ca. 1 Stunde nach der Landung im Shuttle zum Hotel. Dort treffen wir auch unseren Reiseleiter, und eine weitere Vertreterin des Veranstalters, die hier eingearbeitet werden soll, um zukünftige Reisen zu leiten.
Gegen 18:00 Uhr haben wir ein kurzes Briefing und anschließend geht es nur wenige Gehminuten zum gemeinsamen Abendessen ans Ufer des Lake Hood. Ich esse eine landestypische Speise, einen Burger. Genau genommen einen Bisonburger, der geschmacklich aber eigentlich eher wie Rind schmeckt. Der Lake Hood ist ein großen See hier in Anchorage, und gleichzeitig der größte Flughafen für Wasserflugzeuge der Welt. Hier werden etwa 69.000 Flugbewegungen im Jahr gezählt, das macht etwa 190 am Tag. Sie finden auf vier „Landebahnen“ statt, die sich geschickter Weise teilweise sogar kreuzen. Der in direkter Nachbarschaft liegende internationale Flughafen zählt zum Vergleich etwa 300.000 Flugbewegungen auf zwei Landebahnen. Dabei gehört er beständig zu den zehn größten Flughäfen im Frachtgeschäft auf der Welt. Zum Ende des letzten Jahrzehnts war er sogar Top 3. Die beiden Flughäfen liegen etwa 6 km vom Stadtzentrum Anchorages entfernt. Und trotz dieser vielen Flugbewegungen, ist der Lake Hood ein netter See mit zahlreichen Restaurants, die zu mindestens jetzt im Sommer offensichtlich sehr gut besucht sind. Bei uns spielt sogar ein Live Musiker. Dazu eine ruhige entspannte Stimmung, die Sonne scheint bei sehr angenehmen T-Shirt Temperaturen , ein perfekter Start in den Urlaub.