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13. Reisetag - Warrnambool (Great Ocean Road)

Heute gibt es eigentlich nur einen großen Punkt auf dem Tagesplan: Great Ocean Road. Dabei handelt es sich um eine Küstenstraße, die sehr häufig direkt am Meer lang führt. Wir haben sie auf dem 300 km langen Abschnitt zwischen Torquay und Warrnambool befahren. Am Anfang bot sich eine sagenhafte Aussicht auf ein stürmisches Meer mit einer starken Brandung auf die Felsen. Zwischen letzteren sind auch immer wieder kleine fast menschenleere Strände zu sehen. Aufgrund des starken Windes, der an diesem Tag herrschte, gab es eine sehr schöne Gischt auf den Kämen der Wellen zu sehen, die auch teilweise vom Wind davon getragen wurde. Die gesamte Strecke ist sehr kurvig und ein Traum für eine Moped-Tour. Die Australier sagen zu den Motorradfahrern auf dieser Strecke auch „temporrary Aussies" oder übersetzt soviel wie vorübergehende Australier. Damit spielt man auf die häufigen tödlichen Unfälle mit den Zweiradfahrern auf dieser unübersichtlichen Strecke an. Aber zurück zu anderen Leuten, die hier ihr Eldorado haben. Aufgrund der teilweise großen Wellen gibt es hier sehr viele Surfer, und das auch bei diesen zur Zeit kalten Temperaturen. Im laufe des Tages wird der Wind dann so stark, das auch die Surfer von ihm in die Flucht getrieben worden sind. Ab etwa Apollo Bay verläßt die Straße immer häufiger die Küste was mit den noch steileren Küstenhängen zu tun hat. Hier war es schlicht nicht möglich eine Straße an die Küste zu bauen. So geht es hier immer mehr in eine Berg und Talfahrt mit zahlreichen Haarnadelkurven über.

Am Anfang unserer heutigen Strecke war die landwirtschaftliche Umgebung noch von Schafen und Fleischrindern geprägt. Doch je mehr wir uns unserem Ziel Warrnambool nähern, desto mehr Milchwirtschaft ist hier zu sehen. Aber auch die Herden sind oft größer als in Europa. Und dazu kommt nicht selten, das die Farmer ihre Tiere noch in mehreren Herden halten, so sind einige hundert Tiere pro Farm eher normal als die Ausnahme. Das Melken läuft dabei vollelektronisch ab. Sobald die Landschaft wieder etwas flacher wird, werden die weiten Ebenen durch Baumreihen unterbrochen. Sie dienen als Windschotts um die Windgeschwindigkeiten etwas abzuschwächen. Überhaupt scheint das Gebiet hier für australische Verhältnisse relativ viel Regen zu bekommen. Die Weiden sind sehr grün und nicht wie weite Teile der bisherigen eigentlich eher braun als saftig grün.

Doch bevor wir unser Ziel erreicht haben, gibt es noch zwei Stopps. Der erste findet bei kurzen Hagel- und Regenschauern statt. Es sind die zwölf Apostel. Dabei handelt es sich um Sandsteinfelsen, die etwas vor der Küste aus dem Meer steil aufragen. Aber schon auf dem letzten bißchen Fußweg werden wir fast durch den Sturm vom Holzsteg geblasen. Dafür werden wir dann aber mit einem grandiosen Blick belohnt. Nicht nur das Meer ist hier türkis bis dunkelblau, nein der Wind treibt auch noch schnell Wolken unter der Sonne durch. Dadurch ergibt sich noch zusätzlich ein atemberaubendes Lichtspiel, und das alles natürlich garniert mit einer tosenden Brandung an den Felsen unter uns. Etwas weiter machen wir noch einen weiteren kurzen Stop bei den London-Bridge. Auch hier steht inzwischen nur noch eine Felsenbrücke vor der Küste. Das sind die Reste der London-Bridge. Bis 1990 gab es dorthin noch eine Landbrücke, die zwar noch zig Meter dick war aber unter bereits vom Meer unterspült worden war. Dann geschah das was niemand erwartet hatte, der Landüberweg brach zusammen und stürzte ins Meer. Das wäre an sich noch nicht schlimm, doch dazu gibt es noch eine Geschichte. Als der Landweg zusammenbrach befanden sich gerade zwei verheiratete auf dem verbliebenden Felsen zu einem glücklichen Beisammensein zu zweit. Das Problem war nur sie waren nicht miteinander verheiratet und wurden dann öffentlichkeitswirksam mit einem Hubschrauber „gerettet". Man weiß nicht wie das ausgegangen ist, aber die Brücke ist inzwischen im Grunde wieder eine, da sich das Meer auch noch mal durch den verbliebenden Rest in der Mitte durchgearbeitet hat. Alleine daran kann man schon sehen wie stark der Zahn des Meeres an der Küste hier arbeitet.