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3. Tag        13.10.2014 - Taplejung (1820m)

Heute folgt der letzte Reisetag bevor es dann zu Fuß weitergeht. Um 8:30 Uhr wollen wir zum Flughafen aufbrechen. Es gibt in Kathmandu nur einen Flughafen für die nationalen und auch die internationalen Flüge. Es gibt dort dann allerdings zwei Gebäude. Noch bevor wir überhaupt auf dem Parkplatz des Flughafens richtig aus dem Auto gestiegen sind, werden wir schon umringt. Man bietet uns nur zu gern ungefragt seine Dienste an. Für eine Kleinigkeit trägt man unser Gepäck zum Flughafen. Wobei die Entscheidung dazu kaum bei uns liegt, kaum ist der Kofferraum offen, werden unsere Taschen auch schon rausgezerrt. Im Flughafen selbst wird zuerst das Gepäck durchleuchtet. Anschließend werden wir abgetastet. Geldbörse, Stirnlampe und andere Kleinigkeiten nehmen wir dazu gar nicht aus der Hosentasche. Im Gebäude angekommen, entspricht die Atmosphäre fast eher einem Markt als einem Flughafen, allerhand Pakete, Taschen und Ballen liegen und stehen herum. Auch wir stellen unser Gepäck zu einem größeren Haufen zusammen, während unser Guide die Flugtickets bei Yeti Airline kauft. Wie schon berichtet, ist mein Gepäck ein gutes Kilo zu schwer. Das erweist sich hier aber als völlig belanglos. Zum einen gibt es eine Art Gruppen-Check-In, zum anderen geht es eher um grobe Überschreitungen, wie mir scheint. Nach der Aufgabe des Gepäcks gehen wir ein weiteres Mal durch eine Kontrolle. Das Handgepäck wird ein weiteres Mal durchleuchtet, und wir selbst auch wieder abgetastet. Wieder bleiben alle Utensilien in der Hosentasche. Andere Reisende haben auch noch an ihren Rucksäcken geöffnete Wasserflaschen befestigt, auch die gehen so glatt durch. Nach der Prozedur kommen wir in die Wartehalle. Es gibt genau zwei Gates, streng nach Fluglinie getrennt. Im Grunde genommen ist das auch egal, da wir ohnehin praktisch nur durch eine Tür gehen, um in einen Kleinbus zu steigen, der uns zum Flugzeug bringt. Natürlich werden wir auch noch ein drittes Mal durchsucht, bevor es überhaupt zu dem Kleinbus geht. Aber auch dieses Mal ist die Kontrolle ein bisschen leidenschaftslos. Bei dem Flugzeug handelt es sich um eine Propellermaschine mit freier Platzwahl. Yeti Airlines bemüht sich um den gleichen Service, wie er in den großen Maschinen geboten wird. Es gibt Zeitungen, die kurz vor der Landung wieder eingesammelt werden, Getränke und einen Snack -Bonbons so viel man will. In Kathmandu gibt es nur eine Start- und Landebahn auf der die internationalen Flüge natürlich Vorrang haben. Die Zufahrt ist zusätzlich noch etwa 1000 m kürzer als die Landebahn selbst. So rollt man auf der Landebahn den Kilometer entlang um zu wenden und dann zu starten. Eine effektive Ausnutzung der Landebahn sieht natürlich ein bisschen anders aus. Aber was „nörgle“ ich herum, wir sind ja pünktlich. Auf dem Flug ist die Sicht leider nicht gut, so sehen wir von den Bergen nicht viel. Wobei bei Inlandsflügen eigentlich auf Sicht geflogen wird, ist es also am Start- oder Landeflughafen schlechte Sicht, fällt der Flug aus. Gleiches gilt, wenn die Sicht unterwegs zu schlecht ist. Insbesondere bei den Flügen zu Flughäfen in der Nähe bzw. zwischen den größeren Gipfeln ist das ein Problem, dort kommt es zuweilen schon mal dazu, dass mehrere Tage nicht geflogen werden kann, insbesondere Lukla als Ausgangspunkt für Trekkings zum Mt. Everest ist dafür bekannt.

Nach ca. 45 Minuten landen wir in Bhadrapur, das noch am Rande des Tieflandes liegt. Dabei handelt es sich um einen kleinen Provinz Flughafen, auch der natürlich mit nur einer Start- und Landebahn. Das Gepäck wird per Hand auf einen Wagen gewuchtet, der dann auch per Hand auf einer improvisiert erscheinende Übergabestelle, die natürlich nur über eine Rampe mit dem Wagen zu erreichen ist, übergeben wird. Dazu zeigt man seine Karte vor, auf der die Nummer des Gepäckstücks vermerkt ist, und bekommt entsprechend seine Tasche ausgehändigt. Auch hier sind sofort helfende Hände zur Stelle. Wobei jeder der Träger versucht, so viele Gepäckstücke wie irgend möglich an sich zu bringen. Das Problem ist schlicht, es gibt kaum Arbeitsplätze und hier erscheint die Gelegenheit einfach günstig ein paar Rupien verdienen zu können. Wir steigen in einen PKW und einen Kleinstbus, in dem auch das Gepäck verstaut wird. Bereits nach wenigen Minuten ist die Fahrt aber auch schon zu Ende. An der nächsten Kreuzung wartet ein Bus auf uns, um den sich bereits unsere Begleitmannschaft versammelt hat. Damit geht es dann nach Norden in Richtung Taplejung. Wie auch in Kathmandu sucht man Hinweisschilder vergebens. Offensichtlich kenn man einfach den Weg. Neben dem Fahrer gibt es noch einen Begleiter, der sich an den engen Stellen immer ein bisschen auf der dem Fahrer entgegengesetzten Seite – also links - aus der Tür bzw. dem Fenster hängt, um zu sehen, ob wir vorbeikommen. Ich nenne ihn mal den Klopfer, solange es passt klopft er an das Blech des Busses. Unterwegs müssen wir einmal tanken, wobei sich eine dritte Begleitperson zu erkennen gibt, er scheint der mit dem Geld zu sein. Wir kommen bei unserer Fahrt übrigens auch durch Ilam, eine Stadt und ein gleichnamiger Landstrich, der bekannt für seinen Tee ist. Trotzdem produziert Nepal nicht mal genug Tee für den Eigenbedarf und muss netto welchen aus Indien einführen. Wobei dieses Teegebiet auch relativ klein ist. Insgesamt legen wir heute eine Strecke von etwa 220 km zurück. Dafür benötigen wir etwa 10 Stunden, unterwegs haben wir zwei kleine Pinkelpausen und eine Mittagspause eingelegt. Solange es hell ist, wird in den Kehren bzw. kurz davor eifrig gehupt, um sein Kommen anzukündigen. Für unsere westlichen Ohren ist das reichlich ungewöhnlich und ehrlich gesagt nervt es schon nach kurzer Zeit, mich jedenfalls. Als es dann dunkler wird lässt auch das Hupen nach, inzwischen kann man an den Lichtkegeln sehen, ob jemand kommt. Pech haben da nur die Fahrradfahrer und Fußgänger, die aber bei einsetzender Dunkelheit auch deutlich weniger werden. Wobei hier weniger durch Verkehrsunfälle gemeint ist, sondern die Leute bleiben abends offensichtlich einfach zu Hause. An den Hängen kann man gut sehen, wie zersiedelt das Land ist. Überall sieht man einzelne Lichter brennen. Insgesamt sind die Straßen in einem deutlich besseren Zustand, als ich erwartet hatte. Nur durch die schier endlosen Serpentinen dauert eben auch die Fahrt relativ lange. Das letzte Stück verlassen wir die Teerstraße und biegen auf einen Sandweg ein, aus dem zahlreiche Feldsteine vorstehen. Da ist man doch über ein bisschen mehr Bodenfreiheit froh. Schließlich muss der „Klopfer“ an einer Stelle auch noch ein Stromkabel hochhalten, damit wir an der Stelle vorbeikommen. Gegen ca. 10 Uhr abends erreichen wir unser Gästehaus. Wie auch in der Reisebeschreibung vermerkt, ist die Unterkunft sehr einfach. Ich bevorzuge die arabische Toilette, da mir die andere nicht recht geheuer ist. Auch die Dusche lasse ich aus, ich gewöhne mich lieber schon an den Standard der nächsten Wochen. Auf dem Bett bereite ich dann auch lieber meine Isomatte und meinen Schlafsack aus. Beides ist eher Teil der persönlichen Vorsicht. Ich habe ein bisschen Kopfschmerzen, was bei einer Höhe von 1800 m eigentlich noch nicht der Fall sein sollte. Als Ursache sehe ich auch eher, dass ich bei der Anreise nach Nepal deutlich zu wenig getrunken habe. Man kennt das ja, auf langen Flügen möchte man auch nicht ständig zur Toilette, die natürlich gerade dann immer besetzt ist, und davor ist auch schon eine Schlange. Heute bin ich auf etwa 2 l gekommen, aber aufholen kann man damit natürlich nicht viel, auch wenn man bedenkt, wir hatten heute praktisch null Aktivität. Im Gästehaus gibt es dann noch ein spätes Abendessen: Reis mit Hühnchen, wobei das Hühnchen auch eher „derbe“ zerlegt worden ist. Da muss man beim Kauen auf die Knochensplitter und andere Teile achten, die man eher nicht mitessen möchte.