Was auffällt!
Wie man sich wohl denken kann, sind viele Dinge anders als man sie hier aus Deutschland kennt. Hier mal eine kurze und auch unvollständige Liste von Dingen, die mir aufgefallen sind.
Hier fahren alle auf der falschen Seite, oder man könnte auch sagen hier herrscht Linksverkehr.
Das Licht ist hier überhaupt sehr viel heller und intensiver, das gilt auch in Bezug auf einen Sonnenbrand.
Viele der wasserverrückten Australier gehen aus dem eben genannten Grund auch mit T-Shirt ins Wasser, und jede Art von Wassersport ist für sie großartig, egal ob auf, unterm oder im Wasser.
Rugby und Cricket sind Volkssport, gerade Rugby ist hier während der im Moment stattfindenen Weltmeisterschaft das Thema.
Einige Aussies treiben extrem viel Sport, fahren Rad oder laufen, aber die meißten überhaupt nicht, so kommt es das fast 2% der Australier 40kg oder mehr Übergewicht haben.
Womit wir beim Essen sind, die Portionen hier haben häufig einen wesentlich größeren Fleischanteil als in Europa.
TakeAway Food ist hier sehr verbreitet, und trägt sicherlich auch seinen Teil zur Übergewichtigkeit bei.
Beim Bezahlen in einem Restaurant wird üblicherweise Tischweise abgerechnet.
In den Metropolen haben die Geschäfte oft rund um die Uhr offen, in kleineren Orten ist dafür aber schon um 17 Uhr alles geschlossen, das gilt zum Teil auch für die Cafes bzw. Restaurants.
Viele Städte haben riesige Ausmaße, da man hier meist in einem Einfamilienhaus wohnt und Wohnsilos nahezu unbekannt sind.
Über 80% der Australier leben in Städten mit mehr als 10000 Einwohnern, was ein sehr hoher Anteil ist.
Alle großen Städte liegen am Meer, was sich nicht zuletzt aus praktischen Gründen bei der Besiedlung durch die Weißen ergeben hat.
Die Städte machen einen sehr sicheren Eindruck, so kann man auch alleine noch spät am Abend durch die Stadt gehen, ohne Angst um sich haben zu müssen, die Verbrechensraten liegen auch tatsächlich weit unter dem Üblichen in Europa.
Die Menschen sind sehr offen. Man wird auch schon mal von einem Australier auf der Straße angesprochen, wo dieser dann seine Hilfe anbietet, oder einfach nur ein Gespräch beginnt. Dabei wirken sie immer aufgeschlossen aber nie neugierig.
Die Rolle der Frauen in der Gesellschaft ist eine andere wie Deutschland. Man erwartet von ihr, dass sie Haus und Kinder versorgt, aber natürlich auch noch einem Beruf nachgeht. Darüber hinaus hat sie sich dem Mann unterzuordnen
Sogar im Büro gibt es starre Regelungen, zumindestens in Sydney was ja die wirtschaftlich wichtigste Metropole des Landes ist, bezüglich der Kleidung. Hier gibt es Dress-Officer die auf die Kleidung achten. Erlaubt sind oft nur die Farben: dunkelblau, schwarz und weiß.
Überhaupt ist zwischen den großen Städten ein große Verschiedenartigkeit festzustellen. Sydney ist geschäftig und quirlig bis hektisch. Canberra sehr jung noch etwas Gesichtslos. Melbourne gibt sich britisch, während Adelaide ein zu groß gewordenes Städtchen ist und einen offensichtlich hohen Anteil an Menschen mit asiatischer Abstammung hat. Perth ist zielorientiert aber ruhig. Cairns im Norden ist auch ruhig aber scheint dabei nicht so geschäftig.
Wie auch die Städte ist auch das Land sehr unterschiedlich. Es gibt fruchtbare Landstriche mit intensivster Landwirtschaft, aber auch Wüsten und Regenwald. Es gibt Berge aber auch endlose flache Gebiete.
Die Landschaft ist fast immer scheinbar endlos weit bis zum Horizont.
Wüste muß nicht nur sandig und trostlos sein, sie kann auch bewachsen und zuweilen sehr lebendig sein.
Wasser ist kostbar, nicht nur in der Wüste sondern auch sonst, doch viele Australier gehen damit nicht sehr sorgsam mit um, auch wenn es in den großen Metropolen immer wieder zu Restriktionen kommt.
Die Monolithen im Inneren des Landes haben ein unglaubliches Farbspiel beim Sonnenauf- bzw. Untergang. Es gibt nichts was ich bisher gesehen habe, was auch nur annähernd dahin reicht.
Auch sonst hat die Erde hier ein weites Farbspektrum, es gibt das intensive Rot, das man aus Prospekten kennt, aber auch reines Gelb oder ein was völliges Weiß ist hier zu finden.
Landwirtschaft wird hier in XXL-Format betrieben, dazu werden aber auch riesige Gebiete künstlich bewässert. Man hat schon mal zig-tausend Tiere oder ein paar tausend ha Ackerland in einem Betrieb.
Durch die künstliche Bewässerung steigt das Grundwasser und es beginnt durch Salzlagen in der Erde zu versalzen und damit unbrauchbar zu werden. Auch sonst ist das Umweltbewußtsein der Australier nicht sehr ausgeprägt.
Ein anderes trauriges Thema sind die Aboriginies. Dieses Naturvolk paßt so gar nicht in die Werte-Vorstellung der Weißen. Auch wenn man immer versucht bei allem möglichst alle Bevölkerungsgruppen an allen Entscheidungen zu beteiligen, sind sie doch nur eine Randerscheinung der Gesellschaft. Sie können und wollen oft auch nicht so leben wie ihre Ahnen, aber sie können aufgrund ihrer Traditionen und eigenen Werte auch nicht in der Welt der Weißen leben. So sind viele von ihnen Drogenabhängig, zum Teil schnüffeln sie Benzin, Lösemittel und trinken Alkohol, letzteren vertragen sie aber nur sehr schlecht, da ihnen ein Enzyme zum Abbau des Alkohols fehlt. Sie leben oft auf Sozialhilfe und stehen häufig schon bei ihrer Geburt vor einem trostlosen kurzen Leben.
Die Entfernung zwischen den Städten ist eines der größten Themen eines Australien-Urlaubs. Dafür kommt häufig nur das Flugzeug in Frage. Aber Flugsicherheit schreibt man hier nur klein. Aus unserer Gruppe sind Teilnehmer am Metalldetektor stumpf vorbei gelaufen, ohne das das jemanden gestört hat. Während des Fluges konnte man schon mal durch die offene Tür ins Cockpit sehen ... Viele Australier nutzen dann das Flugzeug aber auch wie den Bus. Sie steigen mit Strandsachen ein und fliegen mal eben kurz am Morgen an den Strand um am Abend zurück zu fliegen.
Das Auto ist das andere viel genutzte Verkehrsmittel, es ist nicht selten das eine Familie mehr Autos wie Führerscheine hat.
Man sieht außer den Freizeitsportlern praktisch nie einen Radfahrer, ja nicht mal Radwege sind in den Städten vorhanden.
Die Australier zahlen kleine Beträge in Bar aber dann die größeren gerne mit Plastikgeld.
Der nächste Supermarkt liegt auch in den Städten oft 10 oder 15 Kilometer weit weg, dann ist es aber auch gleich ein MegaStore.
In jeder größeren Stadt gibt es einen Botanischen Garten, und praktisch jede Stadt hat einen häufig auch mehrere große Parks.
Fast vergessen wurde hier der erste Eindruck von Australien bei der Einreise. Man füllt ein Einreisedokument aus, in dem man versichert keine Lebensmittel, Samen oder auch nur Erde mit einzuführen. Man achtet auch streng, wenn auch freundlich in der Ausführung, auf die Einhaltung dieser Vorschrift.