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7. Reisteag          Alta - 17.11.2022

 

So langsam gewöhne ich mich daran, dass es vor dem Fenster der Kabine morgens noch nicht hell ist, sondern je weiter wir nach Norden kommen, es noch dunkel bzw. langsam ein erstes diffuses Licht ist. Wobei es je weiter wir nach Norden kommen schon länger gefühlt hell ist, bevor überhaupt der Sonnenaufgang ist. Gleiches gilt übrigens für den Sonnenuntergang gleichermaßen. Das ist im Prinzip in Deutschland genauso, nur ist der Zeitraum zwischen gefühlt eigentlich schon hell, aber die Sonne ist noch nicht oder schon wieder untergegangen, hier sehr viel länger. Wobei es in dieser Zeit eigentlich immer ein schönes Fotolicht gibt, nur wenn man auf einem Schiff steht, und das Motiv noch ein bisschen weiter weg ist, dann wird es zuweilen auch ein bisschen schwierig. Gestern war der Sonnenaufgang um 09:24 Uhr, heute ist er auch nur 4 Minten später. Aber im Verhältnis verwunderlich, sagte die App auf dem Mobiltelefon den Sonnenuntergang gestern um 14:08 voraus, soll es heute schon um 12:52 Uhr sein. Aber in Wirklichkeit kommt es sogar noch ein bisschen „schlimmer“. Nein der Himmel ist wieder praktisch wolkenfrei, aber die Sonne schafft es überhaupt nicht mehr über die Berge der norwegischen Küstenlandschaft aufzusteigen.

Auf unserer Fahrt durch die Fjordlandschaft nehmen wir einen kleinen Umweg. Unser Kapitän, der aus dem nicht weit entfernten Tromsö stammt, hat gehört, dass die Fischer im Moment in einem benachbarten Abschnitt zwischen den Inseln fischen. Und wo die Fischer sind, sind idealerweise zu dieser Jahreszeit auch die Heringe. Und wo die Heringe sind, da sollte es auch relativ gute Chancen auf Wale geben. So steht heute auf dem Aktivitätsplan der Hurtigruten App von 08:30 Uhr bis 10:00 Walbeobachtung als Vorschlag. Eigentlich mache ich mir aber keine all zu großen Hoffnungen darauf, dass wir auch tatsächlich Wale sehen. Unser Schiff ist mit fast 140m viel zu groß, und dürfte für mein laienhaftes Verständnis auch viel zu laut sein. Auch wenn wir zur Walbeobachtung das Tempo merklich drosseln. Zunächst passiert auch nicht viel, bis unser Bordfotograf am Horizont ein paar Wale entdeckt. Die Wale halten fast direkt auf uns zu, und je näher sie kommen, desto gefühlt mehr werden es. Ich komme auf 8 – 10 Tiere. Aufgrund der relativ großen steil hochragenden Rückenflosse können sie relativ schnell als Orca verortet werden. Da wir auf Deck 5 stehen, was gefühlt der vierte Stock ist, ist ein Foto aber tatsächlich schwierig. Dazu das immer noch schwierige Licht für ein solches Motiv. Aber man darf auch nicht zu kritisch sein, immerhin hatte ich eigentlich mit gar keinen Walen gerechnet. Und die Chancen eher ein bisschen als Touristenbeschäftigung eingeschätzt. Die Bedingungen von so einem großen Schiff sind auch nicht ideal. Nur etwa eine halbe Stunde später sehen wir in einiger Entfernung ein paar „Blas“, also Ausblasungen von Walen beim Ausatmen, was dann kleine Wasserfontänen über die Wasseroberfläche spritzen lässt. Auch das scheint eine größere Gruppe zu sein, die sich scheinbar in der Nähe eines kleinen Segelschiffs tummelt. Als wir näherkommen, erkennt man aufgrund der Art des Abtauchens, dass es sich um Buckelwale handeln müsste. Die Wale schwimmen meist kurz unterhalb der Wasseroberfläche, bilden dann beim Abtauchen einen Buckel, daher auch der Name, und heben dann ihre Schwanzflosse, die man Flucke nennt, oftmals komplett aus dem Wasser. Bei Buckelwalen benutzt man die Zeichnung der Schwanzflosse auch zu Bestimmung der Tiere. Aufgrund von Fotos können die Tiere erkannt werden, und so werden aufgrund von verschiedenen Sichtungen der Tiere deren Zugwege nachverfolgt. Die Schwanzflossen von Walen sind im Gegensatz zu Fischen übrigens waagerecht zum Körper angeordnet. So wie wir Menschen mit den Beinen beim Schwimmen eher von unten nach oben „strampeln“, machen es die Wale auch. Die Schwanzflossen der Wale werden dabei allein von Bindegewebe zusammengehalten und enthalten keinerlei Knochen, und sind somit auch nicht direkt mit der Wirbelsäule verbunden, was ich schon ziemlich erstaunlich finde, wenn man überlegt, welche Kräfte dabei beim Schwimmen auf die Flossen wirken, immerhin geht es hier je nach Wal um viele Tonnen Masse, die durch das Wasser geschoben werden müssen. Aber wie dem auch sei, die Fotos von den Buckelwalen sind schon alleine aufgrund der Entfernung, die wir zu ihnen haben schwierig. Aber immerhin haben wir welche gesehen, und die besten Bilder sind ohnehin im Kopf.

Für uns geht es weiter in Richtung Alta. Alta liegt relativ weit zurück von der Küste, und wird von unzähligen Inseln aller möglichen Größen vor dem Nordatlantik, genauer eigentlich dem Europäischen Nordmeergeschützt. Alta wurde aus zwei ein paar Kilometer auseinander liegenden kleineren Örtchen gebildet. Man wollte einen neuen Handelsplatz bilden, der an der Hauptverkehrsstraße Norwegens der Europastraße 6 liegt. Da man sich nicht so recht darauf einigen konnte, welches der neue Sitz sein sollte, baute man schließlich ein neues Zentrum mitten zwischen den beiden ehemaligen Orten, die heute nur noch Stadtteile sind. Alta ist seit dem 01.01.2000 auch offiziell eine Stadt. Aber schon vorher wuchs die Stadt sehr dynamisch, so hat man einen eigenen Flughafen, einen eigenen wenn auch kleinen Universitäts-Campus, eine Krankenstation aber zum eigenen Leidwesen kein eigenes richtiges Krankenhaus. Das befindet sich in Hammerfest, das zwar älter aber deutlich kleiner ist, und eine gewisse gegenseitige Rivalität mit Alta pflegt. Alta mit seinen heute rund 22000 Einwohner ist die größte Stadt der Provinz Finnmarken. Die ist mit 74.830 Quadratkilometer etwa so groß wie die Niederlande und Belgien zusammen. Hat dabei aber nur 72.000 Einwohner, ist also selbst für norwegische Verhältnisse nur sehr dünn besiedelt. Insgesamt hat Norwegen rund 5,4 Millionen Einwohner, zum Vergleich in Deutschland sind es aktuell etwa 83,5 Millionen, die Fläche von Norwegen mit 385.000 Quadratkilometern ist dabei sogar noch etwas größer als Deutschland. Daran erkennt man, Norwegen ist nur relativ dünn besiedelt, und der Norden ist noch mal sehr viel dünner besiedelt. Auf der Fläche von Finnmarken, noch mal 72.000 Einwohner, wohnen in den Niederlanden und Belgien etwa 28 Millionen. Entsprechend der noch jungen Geschichte von Alta gibt es keine älteren Gebäude, zumal die Deutsche Besatzung im 2.Weltkrieg den Ort, abgesehen von einer Kirche und einer Friedhofskapelle bei ihrem Abzug komplett zerstörten. Eine neue moderne Kirche, die Nordlichtkathedrale, ist heute auch das Wahrzeichen der Stadt, und auch unsere erste Anlaufstelle in der Stadt. Als wir gegen 15 Uhr von Bord unseres Schiffes gehen, ist es auch ohnehin schon dunkel. Die Kirche geht auf einen Architektenwettbewerb zurück, den ein dänisches Büro gewonnen hat. Der Bau besteht im Wesentlichen aus Beton, dabei ist das Gebäude so konstruiert, dass es keine wirklichen Ecken gibt, was das Betonieren sicherlich ziemlich schwierig gemacht hat. Auch wesentliche Teil des zentralen Kirchengebäudes incl. des zentralen Glockenturms sind betongrau. Für die Akustik hat man sich schallbrechende Elemente, die mit LED illustriert sind, und eine absenkbare Deckenverkleidung ausgedacht. So finden auch regelmäßig verschiedene Konzerte darin statt. Als weitere Besonderheit ist der Kirchenturm und auch Teile der aufragenden Dachkonstruktion mit Platten aus Titan verkleidet, die nicht nur sehr widerstandsfähig gegen Umwelteinflüsse sind, sondern auch das darauf fallende Licht, entweder das Polarlicht im Winter oder auch das Licht von Mitsommer, reflektieren. Insgesamt reckt sich die Spitze des Daches spiralförmig in den Himmel, auch das soll an das Polarlicht erinnern. In der Kirche selbst steht statt eines Kreuzes oder Altars eine Jesusstatue aus Bronze mit weit geöffneten Armen, was dann wieder die Form eines Kreuzes ergibt, aber mit nach oben gestrecktem Kopf, auch der weist auf ein über ihm liegendes Fenster, und wird dadurch je nach Tageslicht von oben angestrahlt. Doch damit noch nicht genug der Besonderheiten. Direkt angegliedert an die Kirche selbst ist ein Gemeindesaal und ein Café, das täglich geöffnet ist. Man wollte damit eine Begegnungsstätte schaffen, die auch allen unabhängig der Konfession oder überhaupt der Religion offensteht, wobei ca. 97% der Norweger Protestanten sind. Die Nordlichtkirche wurde zwischen 2011 und Februar 2013 erbaut, wurde zwar planmäßig fertig, nur die Kosten haben sich von den ursprünglich veranschlagten 65 Millionen Norwegischen Kronen (NOK) schlicht verdoppelt. Aber solche Kostensteigerung kennen wir bei uns ja auch. Nur zwei Dinge waren nicht rechtzeitig zur Einweihung fertig, das war die Orgel, sie war schlicht für die wegen des verwendeten Betons und der daraus noch hohen Luftfeuchtigkeit zu empfindlich. Wie vieles andere auch, war sie eine Spende, in dem Fall eines Energieversorgungsunternehmens. Und die zweite Sache war die etwa zwei Tonnen schwere Bronzestatue von Jesus. Die wurde in Italien gefertigt, und wurde dann mit einem LKW über Finnland und Schweden nach Alta gebracht. Was man aber in Italien offensichtlich nicht wusste, war das in Norwegen für LKW im Winter Schneeketten oder Spikes vorgeschrieben waren, so blieb „Jesus“ zunächst an der Grenze hängen. Aber inzwischen ist längst alles an seinem Platz, auch die Orgel mit ihren 1800 Pfeifen und 29 Registern. Der Organist sitzt dabei praktisch innerhalb der Gemeinde, und nicht irgendwo auf einer Empore oder ähnlichem. Die Stadt Alta hat übrigens nicht nur die Nordlichtkirche, sondern ist auch offiziell die Nordlichtstadt. Das geht zurück auf Kristian Birkeland, der auf dem Berg Haldde oberhalb von Alta das erste ständige Observatorium zur Beobachtung der Nordlichter mit norwegischem Staatsgeld errichtete. Auch wenn seine Vermutungen zur Entstehung der Nordlichter, genauer muss man eigentlich Polarlichter sagen, denn sie kommen sowohl am Nordpol wie auch am Südpol vor, im Prinzip richtig waren, konnte er sie nur nicht nachweisen.

Polarlichter entstehen durch Sonnenwinde in Verbindung mit dem Magnetfeld der Erde. Es beginnt also auf der Sonne. Im Inneren der Sonne herrschen sehr hohe Temperaturen und die Sonne selbst hat ebenfalls ein Magnetfeld, was eigentlich das herausschleudern von Material verhindert. Da die Hitze aufgrund der Gase in der Sonne aber nicht komplett regel- und gleichmäßig verläuft, kommt es immer wieder dazu, dass doch elektrisch geladene Teilchen aus dem Magnetfeld der Sonne ausbrechen. Es kommt zu den sogenannten schwarzen Flecken. Bei dem Auswurf handelt es sich um Protonen, die mit etwa 20% der Lichtgeschwindigkeit abgestrahlt werden, und unter anderem auch unsere Erde treffen. Sie brauchen dafür etwa eine Stunde. Ein Teil der freigesetzten elektrisch geladenen Teilchen der Sonne fallen auch wieder auf die Sonne zurück, wobei sie dort stark abgebremst werden, wodurch dann wieder Röntgenstrahlung entstehen. Diese Strahlung strahlt ihrerseits wieder in den Weltraum, und trifft mit Lichtgeschwindigkeit auf unsere Erde. Für diese Wegstrecke braucht sie etwa 8 Minuten, weshalb sie das erste auf der Erde messbare Anzeichen für Sonnenstürme sind. Neben den Protonen wird aber auch noch eine Plasmawolke, die vor allem aus Elektroden besteht, ausgeworfen. Sie sind mit etwa 1000 Kilometern pro Sekunde unterwegs, und damit deutlich langsamer als die Protonen oder die Röntgenstrahlung. Die brauchen, soweit sie die Erde überhaupt treffen, ein bis zwei Tage. Und bevor jemand schreibt, ich weiß schon, dass die oben genannten Protonen nicht nur Protonen sind, und beim Plasma auch nicht nur Elektroden unterwegs sind. Ist hier nur zur Beschreibung ein bisschen vereinfacht dargestellt. Aber bleiben wir zur Erklärung bei den Elektroden. Treffen diese dann auf ihrer Reise tatsächlich auf die Erde, was übrigens wegen der Rotation der Sonne in einem leichten Rechtsbogen passiert, werden die in einer Höhe von etwa 70.000 Kilometer vom Magnetfeld unserer Erde um unseren Planeten herumgeleitet. Dabei drücken sie das unsere Erde umgebenden Magnetfeld auf der der Sonne zugewandten Seite etwas zusammen, und ziehen sie auf der Rückseite etwas auseinander. Das beeinflusst dann wiederum die magnetischen Strömungen unserer Erde und führt dazu, dass ein Teil der von der Sonne stammenden Plasmateilchen, oben als Elektroden beschrieben, hinten herum zu den Polen der Erde geleitet werden. Dort bringen sie dann die in den oberen Schichten der Atmosphäre enthaltenen Moleküle des Sauerstoffs und Stickstoffs in Bewegung. Beim Auslaufen dieser Bewegung wird Energie frei, die dann die „tanzenden“ Polarlichter am Himmel erscheinen lässt. Theoretisch könnte diese Erregung der Moleküle sich auf die Atmosphäre bis hinunter zum Äquator auswirken, dafür ist die von den Elektroden ausgehende Kraft aber in der Regel viel zu gering, so dass dieser Zustand sich wie beim Wurf eines Steins auf einer Wasserfläche mit zunehmender Entfernung schlicht verläuft. Darum sieht man an den Polen häufiger Polarlichter und in den Breiten von Deutschland entsprechend seltener. Im Bereich von Berlin etwa, sollte das statistisch gesehen alle 10 Jahre passieren. Warum gibt es nun aber verschiedenen Farben bei den Polarlichtern? Die häufigste Farbe ist grün, und wird durch in Bewegung geratene Sauerstoff-Moleküle in einer Höhe von etwa 80-160 Kilometer hervorgerufen, rot wird es dann bei einer Höhe von über 160 Kilometer. Die Farben violett und blau entstehen analog dazu, wenn deutlich stabilere Stickstoff-Moleküle in Bewegung geraten, wozu aber deutlich mehr Energie also Elektroden nötig sind, und die Farben entsprechend seltener zu beobachten sind. Wobei wir Menschen die Farben unterschiedlich gut und meist nicht so deutlich wahrnehmen, als es eine Kamera tun kann. Warum ist das so? Das menschliche Auge ist schlicht zu schnell bzw. lebt immer im hier und jetzt. Bei einer Kamera kann man neben Blende und ISO-Zahl eine Belichtungszeit einstellen. Und auch wissenschaftlich nicht ganz korrekt dargestellt, aber um es anschaulicher zu machen, kann man mit der Kamera Licht z.B. in 5, 10 oder auch 30fache Stärke entsprechend der Belichtungszeit in Sekunden einfangen, wie in einer Sekunde auf das menschliche Auge fällt. Und das hebt die Farbintensität in der sonst mehr oder weniger schwarzen Nacht entsprechend an.

Nach all der Theorie jetzt wieder zurück zur Praxis. Ich habe am Abend einen Ausflug zur Beobachtung von Nordlichtern gebucht. Zunächst gab es vom Veranstalter eine kurze Einführung, was Nordlichter sind, und was es für Nordlichter braucht. Und um gleich mal auf die Spaßbremse zu treten, dass Nordlichter nicht immer so leuchtend ausfallen, wie auf einigen Bildern, die man so findet. Die größten Wahrscheinlichkeiten gibt es übrigens in Alaska, Kanada, Island und Norwegen. Etwas weniger über weiten Teilen Russlands, da die Erdachse bekanntlich nicht wirklich senkrecht ausgerichtet ist, sondern ein bisschen „schief“ steht. Nur so am Rande, die Schieflage ist de Ursache für unsere Jahreszeiten bei uns. Bei dem Punkt mit den Polarlichtern sind wir mit Norwegen schon mal auf dem richtigen Weg. Dann darf es möglichst keine Wolken geben, und wenn nur sehr hohe. Und die Umgebung sollte möglichst dunkel sein – wenig bis keine Lichtverschmutzung. Und dann braucht es noch ein bisschen Glück, dass es überhaupt Polarlichter gibt. Der Veranstalter hat verschiedene Camps zur Verfügung, und wir fahren nach Langfjordbotn, was etwa eine Stunde mit dem Bus entfernt liegt. Die ganze Tour ist auf vier Stunden angelegt, das bedeutet, es bleiben eigentlich nur noch zwei Stunden, in der wir auf Polarlichter hoffen müssen. Aber meine Sorge ist komplett unbegründet, als wir ankommen scheinen sie schon deutlich. Wobei sie, wie oben beschrieben, für das menschliche Auge häufig zunächst deutlich blasser aussehen. Wir bekommen vor allem grüne, und ein bisschen rötlich violett zu sehen. Wobei wir dazu auf einem nach einem Regenschauer vor einigen Tagen komplett vereisten Fußballplatz stehen. Da auch die Gehwege oder Straßen nicht geräumt oder gar mit Streusalz bestreut werden, muss man entsprechend ein bisschen vorsichtig unterwegs sein. Aber als ich erstmal auf dem Platz stehe, das Stativ incl. Kamera in der Dunkelheit in Stellung gebracht habe, und die erste Aufnahme im Kasten habe, werden ordentlich Glückshormone ausgeschüttet. Aber auch ein bisschen Demut vor dem, was die Natur so zu bieten hat. Und heute sind die Polarlichter auch so stark, dass sie mit bloßem Auge schon deutlich grün scheinen. Gegen 23 Uhr geht es dann zurück zum Schiff, schließlich sollen wir gegen 23:59, stand tatsächlich so in der Beschreibung, zurück sein. Aber auf die eine Minute kam und kommt es dabei jetzt sicherlich nicht an.