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    Sonnenaufgang mit dem Viluchinsky im Hintergrund

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    Blick über die Seescharte

26. Reisetag - Port Douglas

Am vorletzten richtigen Urlaubstag hier in Australien besuchen wir das Tjapukai Kulturzentrum in Cairns. Dabei handelt es sich um eine Einrichtung der Aboriginies aus dem Gebiet um Cairns, also aus dem tropischen Queensland. Sie stellen dabei in drei Theatern ihre Geschichte und ihre Sicht auf die Besiedlung durch die Weißen dar. Als erstes waren wir im historischen Theater. Dort wird das Leben der Ureinwohner, wenn auch ein bißchen durch die rosa Brille, vor dem Eintreffen der Weißen beschrieben. Es wird nichts von den Kriegen zwischen den verschiedenen Clans berichtet. Auch die Strafen für Regelverstöße wurden nicht beleuchtet, und die waren für das westliche Verständnis ziemlich grausam. Auch wenn diese vielleicht für den Fortbestand der ganzen Gruppe notwendig gewesen sein mögen. Es wurde dann aber auf die Behandlung durch die weißen Siedler eingegangen, so etwa die quasi Enteignung ihrer alten Lebensräume, ihrer heiligen Stätten und auch die Zwangsumsiedlungen, oder auch das Hobby einiger Weißer für den Sonntag nachmittag: „Abos schiessen". Anschliessend ging es in das Entstehungstheater. Dort zeigen die Aboriginies wie sie sich die Entstehung der Welt hier oben in Queensland vorgestellt haben. Dabei hatte man es hier vor allem mit zwei Totems zu tun: das Wasser und das Feuer. Alles im Leben der Aboriginies war dann entweder dem Totem des Wassers oder des Feuers zugehörig. Damit sind sowohl die Menschen, die Pflanzen und die Tiere als auch Gegenstände wie Felsen, die Sterne oder die Sonne bzw. der Mond mit gemeint. Daraus resultieren dann zahlreiche Rituale bzw. Rechte und Pflichten für den Einzelnen aber auch für den gesamten Clan. Das dritte Theater war dann ein Tanztheater. Dort gab es Vorführungen von alten spirituellen Tänzen und auch Instrumenten. Etwa die Schlaghölzer oder auch den Digiridoo. Jenes seltsame Blasrohr mit dem nur durch die Vibrationen der Lippen des Bläsers ganz verschiedene eigentümlich ja fast unheimliche tiefe Töne erzeugt werden können. Zum Abschluß konnten wir uns dann noch frei auf dem Gelände bewegen. Man konnte sich am Werfen von alten Speeren oder den legendären Boomerangs versuchen. Wobei bei letzteren nur diejenigen benutzt wurden, die eigentlich zum Werfer zurück kommen sollten. Daneben gab es auch welche, die als Jagdwaffe gegen Feinde oder Wild gerichtet wurden. Auch eine Einführung im Spielen vom Digiridoo konnte besucht werden. Dabei wurde auch die Herstellung dieses seltsam anmutenden Instruments erklärt. Dazu suchte man sich ein möglichst gerades Stück Hartholz. Dieses legte man dann in die unmittelbare Nähe eines Termitenhügels. Tage, Wochen oder manchmal sogar Monate später holte man das Holz wieder weg. Inzwischen hatten die Termiten, wie sie es für gewöhnlich taten, das innere des Holzes ausgehöhlt. Nun mußte nur noch das Mundstück mit einem Harz geformt werden und das Instrument war fertig. Nicht zuletzt wurde auch Bush Tucker vorgestellt. Damit wird die Nahrung der Aboriginies bezeichnet. Es handelt sich dabei in diesem Landstrich um Beeren, Wurzeln, Nüssen oder anderem Eßbarem aus dem Regenwald. Aber auch um die Heilkraft von Blättern und vieler Sträucher hat man gewußt. Sie aßen auch bestimmte Nüsse, die eigentlich giftig waren. Erst durch das Entfernen des äußeren Schalen, dann das drei tätige hängen in einem fließenden Wasser und dem abschließenden rösten im Feuer machten man sie genießbar. Dann waren sie sehr nahrhaft, da sie viele Proteine und Stärke enthielten.

Am Nachmittag sind wir mit der Skyrail, einer Seilbahn, ins 8 km entfernte Kurander gefahren. Dabei schwebten wir mit unserer Gondel über das grüne Dach des Regenwalds fast lautlos hinweg. Es ist interessant zu sehen, wie vielfältig doch der Regenwald ist. Die unterschiedlichsten Pflanzen oder auch nur Strategien einen Platz an der Sonne zu ergattern konnte man sehen. Zum Teil konnte man aber auch mal sehen wie ein Baum umgestürzt war und sofort neue versuchten den freien Platz zu besetzen. Auch die Grüntöne reichten von einem statten dunklen grün bis zu einem frischen hellem grün. Kurander selbst ist ein typisches kleines Städtchen für Touristen. Früher wurde hier Bergbau betrieben, wozu auch die Seilbahn und auch die alte Eisenbahn gebaut wurde, mit der wir am späteren Nachmittag zurück nach Cairns fahren wollten. Heute gibt es dort vor allem eine Einkaufsstraße mit kleinen Läden in denen die üblichen Souvenirs, oder die überall gewärtigen T-Shirts mit australischen Symbolen, aber auch Kunst der Aboriginies erhältlich ist. Natürlich befindet sich hier auch eine große Anzahl von Restaurants und Verkaufsstellen für TakeAways.


Auf der Fahrt mit dem Zug zurück nach Cairns haben wir dann zum wiederholten mal eine nicht im Katalog stehende kleine Aufmerksamkeit von Studiosus, unserem Reiseveranstalter bekommen. Noch dem Kaffee und Kuchen in Sydney, einer Seilbahnfahrt in ein Tal der Blue Mountains, den Scones in Berimate (Blue Mountains), dem Champagner am Uluru und am nächsten Tag noch mal bei den Kata Tjutas, gab es auch hier wieder Champagner satt. Dazu ein paar australische Nüsse - kein Bush-Tucker -, die Mandeln ähnlich sahen, aber ein bißchen wie würzige Erdnüsse mit einem Hauch Vanille schmeckten.