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Reiseland Alakshak (Alaska)

Wer die Überschrift mit "offenen" Augen gelesen hat, wird sicherlich einen Unterschied zu meinen anderen Reisen festgestellt haben. Eigentlich ist Alaska gar kein Land, sondern nur ein Bundesstaat der Vereinigten Staaten. Und ich würde dem Nordwesten Kanadas auch nicht gerecht werden, wenn ich ihn an dieser Stelle unterschlagen würde. Ich breche eigentlich sogar mit meiner höchst eigenen Regel, kein Land zwei mal zu bereisen, und Kanada durfte ich schon mal besuchen. Wenn ich hier von Alaska spreche, die Kandier mögen mir die politsche Unkorrektheit verzeihen, meine ich sowohl den US-Bundesstaat Alaska, als auch den Yukon und das Nortwest Teritorium in Kanada. Also scheint irgendwas anders zu sein. Das Ziel dieser Reise ist weniger ein Land als viel mehr ein Landstrich, zugegeben ein ziemlich großer Strich. Mich reizte der hohe Norden, eine Region die ich bisher auf meinen Reisen noch nie besucht habe.

Warum nun ausgerechnet Alaska? Ich mag Länder / Landstriche, die relativ dünn besiedelt sind, und die Natur noch ein bisschen ursprünglicher ist. Obwohl ich sicherlich kein "Naturbursche" bin, ja eigentlich sogar die Annehmlichkeiten des Lebens in Deutschland sehr zu schätzen weiß. Aber in meinem Urlaub entfliehe ich eben auch gerne auf Zeit allen Widrigeiten, die das Leben in einem hochzivilisierten Land so mitbringt. Da kommt Alaska mit seiner etwas "dezentralen" Lage gerade recht. Außerdem gibt es dort noch relativ viele Bären. Ich habe auf meinen Reisen schon viele Tierarten gesehen, aber Bären fehlten mir noch. Woraus man schon schließen kann, ich habe auch welche gesehen - sogar mehr als ich erwartet hatte. Nicht ganz uneigennützig fällt die Reise in den Sommer, ansonsten wären viele Orten dort oben auch gar nicht erreichbar, und es hat noch den angenehmen Nebeneffekt, die Sonnenwende im Norden mitzuerleben - also faktisch unendliches Tageslicht. Eine Erfahrung, obwohl man es im Vorfeld weiß, und auch glaubt sich einfach vorstellen zu können, die dann doch überrascht. Ich hatte keine Schlafprobleme damit, aber natürliche Hinweise über den Tagesverlauf fallen dann doch etwas unscharf aus. Und um so mehr bin ich jetzt von Menschen beeindruckt, die im Winterhalbjahr mit wenig bzw. ohne wirkliches Tageslicht auskommen (müssen). Etwas was ich mir für mich nicht vorstellen könnte, heute noch weniger als vor der Reise. Dazu dann in weiten Teilen des Landes eine fast totale Abgeschiedenheit. Aber gerade diese Abgeschiedenheit scheint die Menschen dort auch entspannter mit den kleinen Katastrophen umgehen zu lassen, die einfach im normalen Leben passieren. Man findet Lösungen und keine Probleme, wer keine Lösungen hat, wird dort nicht glücklich, und entsprechend seinen Lebensmittelpunkt woanders suchen. Insbesondere in den Nordwest Teritorrien leben an der Küste erstaunlich viele "neu" zugezogene Europäer, die sich bewusst für diesen Landstrich entschieden haben, und das nicht vor Generationen sondern selbst oder mit den Eltern dort hingezogen sind.

Zum Abschluß vielleicht noch ein Satz zu Alakshak. Das Wort stammt aus der Sprache der Indianer und bedeutet soviel wie "das große Land" und bezeichnet das weite Land zwischen Aleuten und Yukon, also im Kern etwa das heutige Alaska. Auch wenn die Grenze zwischen Alaska und Kanada eher ein bisschen willkürlich dort ist, wo sie eben heute ist. In der Weltordnung der Indiander war dort keine. Und von daher mache ich es mir hier auch ein bisschen zu eigen.