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2. Tag             10.08.2013 – Über den Wolken

Statt bereits in Ulan Bator gelandet zu sein, befinden wir uns noch in Moskau. Wie gestern besprochen, bekommen wir unser Frühstück nicht  auf das Zimmer gebracht, sondern dürfen runter in das Restaurant. Um 9.00 Uhr werden wir von einem Security-Mann auf unserem Flur in Empfang genommen. Er bringt uns mit dem Fahrstuhl ins Erdgeschoss, wo uns bereits zwei seiner Kollegen erwarten. Sie passen auf, dass wir uns auch nicht „verlaufen“, sondern in einen durch einen Sichtschutz vom übrigen Restaurant abgetrennten Bereich gehen. So hören wir vom übrigen Speisesaal zwar gedämpfte Geräusche, mehr aber auch nicht. Von Oben sah es sehr ordentlich aus, unser Frühstück ist dann eher die Light-Version, wobei wir diesen Bereich von oben auch nicht einsehen konnten. Nach etwa 50 Minuten werden wir aufgefordert langsam fertig zu werden, nach genau einer Stunde geleitet man uns auf dem gleichen Weg, auf dem wir gekommen sind, wieder zurück zu unseren Zimmern. Genau diese eine Stunde ist so auch auf dem Verhaltensplan auf unserem Flur vermerkt. Es fühlt sich ein bisschen wie Freigang auf dem Hof an. Gegen 13 Uhr wiederholt sich die gleiche Prozedur zum Mittagessen noch mal. Beim Frühstück waren im abgesperrten Bereich noch zwei Japaner an einem Nachbartisch. Die scheinen zur Mittagszeit schon weiter geflogen zu sein. Auch auf dem Verhaltenskodex verzeichnet ist der gut gemeinte Rat, sich doch beim nächsten Mal besser im Vorfeld ein Visum für Moskau zu besorgen, damit man den vollen Service des Hotels genießen kann. Hhhm, das klingt ein bisschen nach einem der Ratschläge, auf den die Welt nicht gerade gewartet hat.

Wie abgesprochen werden wir gegen 14.00 Uhr zum Flughafen zurück gebracht. Ich bin froh zwei ebooks dabei zu haben. Ansonsten ist so ein Tag im Hotel nicht so wirklich aufregend, zu mal wir ja eigentlich schon in der Mongolei sein wollten. Auf dem Flughafen sollte zumindest ein bisschen mehr Betrieb sein, und man hat deutlich mehr Möglichkeiten, sich ein bisschen zu bewegen. Beim „Auschecken“ im Hotel werden wir wieder ordentlich im Hotel und im direkt vor dem Nebeneingang befindlichen Bus noch mal durchgezählt. Auf der Zufahrt zum Nebeneingang des Flughafens, aus dem wir gestern auch raus gekommen waren, kommt man unter einer großen Fußgängerbrücke durch, die ein Parkhaus mit dem Terminalgebäude verbindet. Dort prangt in riesigen Lettern eine Audi Werbung: „Vorsprung durch Technik“, und das nicht in kyrillischer Schrift sondern in Deutsch. Manchmal kann man sich eben nur wundern. Am Nebeneingang angekommen, zeigen wir wieder unsere Pässe vor und stehen wieder im Transitbereich des Flughafens. Der Flughafen bietet nun deutlich mehr Trubel als unser Hotel, man kann in den üblichen einschlägigen Geschäften zollfreie Waren erstehen, auch wenn das Angebot mich jetzt nicht gerade aus den Schuhen haut. Wir haben noch fünf Stunden bis zum geplanten Bording, also noch eine Menge Zeit um zu lesen. Wobei ich mit dem ersten Buch schon langsam auf das Finale zusteure, da finde ich ebooks mal richtig praktisch, da kann man ruhig eines mehr mitnehmen, ohne unnötig viel Gepäck mit sich herum schleppen zu müssen. Ansonsten bin ich da eher noch ein bisschen „old-fashion“ und bevorzuge wegen der Haptik richtige Bücher. Bei Aeroflot scheint Pünktlichkeit nicht oberste Priorität zu haben. Das Flugzeug ist auch eine halbe Stunde nach der geplanten Startzeit noch an seine Parkposition. Bevor es dann wirklich auf die Startbahn geht, stehen wir noch kurz im „Stau“. Als wir schließlich zum Abheben beschleunigen, stehen neun Maschinen hinter uns in der Warteschlange. Aber egal, für uns geht es jetzt über Nacht in Richtung Ulan Bator. Die Flugzeit soll sechs Stunden betragen, dazu kommen dann noch vier Stunden Zeitverschiebung.