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14. Reisetag          Gorelij – 23.08.2018

Heute ist der Vormittag frei, daher wird das Frühstück noch ein bisschen später angesetzt als sonst. Geplant ist ca. 9:00 Uhr, wobei auch das frei ist, da wir heute im Hotel übernachtet haben. Den restlichen Vormittag verbringe ich mit Lesen, oder auch einfach mal nur nichts tun, und auf dem Bett liegen. Treffen soll dann um 11:45 Uhr mit Gepäck vor dem Hotel sein. Um 12:00 Uhr kommt die Mannschaft mit dem Kamaz. Das Gepäck wird noch schnell verladen, und dann kann es losgehen. Der erste Stopp ist dann bereits im Ort Paratunka, also nach wenigen Kilometern, da wir ein bisschen außerhalb wohnten. Dort werden noch letzte Lebensmittel gekauft. Ich gönne mir noch ein Eis, und eine „schwarze Brause“ um gegebenenfalls mal eine Abwechslung zum täglichen Wasser zu haben. Auch der nächste Stopp ist nicht wirklich weit. An einem Fluss, dem man eine verjüngende Wirkung zuschreibt, er soll auch unter anderem wissenschaftlich nachgewiesen einen hohen Gehalt an Silberionen enthalten, füllen wir die allgemeinen Wasservorräte auf. Dann kann es aber auch wirklich losgehen. Anders als die bisherigen Schotterpisten ist diese nach Süden führende Strecke leider relativ schlecht. Das mag durchaus an dem relativ starken Lkw Verkehr liegen, der hier in Richtung eines Geothermalkraftwerks, vor allem aber zu einer Goldmine führt. Es geht dabei um die Asacha Goldmine, die im Besitz der Trans Siberian Gold ist, die wiederrum dem Investmenthaus UFG gehört, beide haben ihren Sitz in Großbritannien. Im Jahre 2017 gab es dort einen Wassereinbruch, was sich negativ auf die Produktion ausgewirkt hat. Insgesamt wurden dennoch rund 185000 Tonnen Erz verarbeitet, wobei die Ausbeute bei rund 6,6g Gold, und 12,3g Silber pro Tonne Erz lag. Spitzenwerte aus Südafrika liegen zwischen 15 und 20g Gold je Tonne Erz. In Südafrika kämpft man sich heute übrigens wieder durch die riesigen Abraumhalden einiger eigentlich geschlossener Goldmiene, da dies beim heutigen Weltmarktpreis von rund 1200 Dollar je Unze mit moderner Technik wieder lukrativ erscheint. Dabei lagen die Produktionskosten nach offiziellen Angaben bei der hiesigen Asacha Miene bei sehr günstigen 590 Dollar pro Unze, eine Unze entspricht 31,1g. Ein auch international sehr günstiger Wert, die meisten börsennotierten Goldförderer müssen zwischen 850 und 1000 Dollar je Unze aufbringen. Anders ausgedrückt hat man für 125 Dollar 1 Tonne Erz abgebaut, und das Gold herausgewaschen, wofür massiv sehr giftige Chemikalien eingesetzt werden. Aus diesem Grund gibt es durchaus fragwürdige Berichte über die Umweltzustände im Bereich der Goldmiene. Da diese aber natürlich großräumig abgeschirmt und streng bewacht wird, sind die tatsächlichen Zustände für Außenstehende, für Touristen wie uns natürlich schon lange, nicht wirklich zu beurteilen. Üblicherweise wird bei der chemischen Herauslösung des Goldes das Gestein sehr fein zermahlen, und dann in einem Wasserbad unter Zusatz von Quecksilber das Gold vom übrigen Gestein gelöst. Dabei verbindet sich das Gold mit dem Quecksilber zu Amalgam. Dieses wird schließlich erhitzt, wobei alles bis auf das Gold verdampft, das schließlich als „Bodensatz“ zurückbleibt. Alternativ wird das fein gemahlene Gestein mit einer Cyanidlösung versetzt. Dadurch trennt sich das Gold ebenfalls vom übrigen Gestein. Schließlich wird dann das Edelmetall über die Zugabe von Zinkstaub aus der Lauge herausgefiltert. Beide Verfahren sind leider für die Umwelt nicht gerade unbedenklich. Alternativ gibt es ein Verfahren unter Einsatz von Borax, dass dafür sorgt, dass das übrige Material schneller geschmolzen werden kann. Wie man sich unschwer denken kann, ein sehr energieintensives Verfahren. Die vierte Lösung sieht den Einsatz großen kegelförmige Zentrifugen mit Rillen vor. Da das Gold sehr schwer ist, wird es durch die Fliehkräfte stärker nach außen gedrückt, als das übrige Material im Erz. Das in einem dieser üblichen Verfahren gewonnene Rohgold wird dann in sogenannten Scheideanstalten in der Reinheit durch ein Elektrolyseverfahren in der Reinheit auf einen Wert von 99,99% gebracht. Man spricht dann von Feingold. Dieses wird zu Schmuck verarbeitet, zu Goldbarren gegossen, aber auch zur Verwendung in der Industrie vermarktet. So sind in vielen Chips und Speicherbausteinen der uns bekannten Geräte wie Computer, Smartphones und vielem mehr winzige Anteile Gold enthalten. Insgesamt werden rund 330 Tonnen in der Welt pro Jahr industriell verarbeitet. Im Jahre 2017 wurden weltweit ca. 3270 Tonnen Gold gefördert. Insgesamt kommt die Goldnachfrage auf etwa 4570 Tonnen, die Differenz zur Förderung wird durch die Wiederaufarbeitung geschlossen. Die größten gesicherten Reserven lagern in Australien mit 9800 Tonnen, Südafrika kommt auf 6000 Tonnen dann folgt Russland mit 5500 Tonnen. Insgesamt gelten rund 54000 Tonnen als gesicherte und förderungsfähige Reserven. Es werden aber bis heute immer wieder neue Goldfunde gemacht. Auf der anderen Seite sind China mit 913 Tonnen, Indien mit 666 Tonnen und die USA mit 213 Tonnen die größten Nachfrageländer. Deutschland folgt übrigens mit „bescheidenen“ 121 Tonnen auf Rang 4. Auch interessant dabei, in China landeten im Jahr 2017 beachtliche 629 Tonnen und in Indien 505 Tonnen in der Schmuckproduktion. Gold gibt es übrigens in verschiedenen Farben, das hängt vor allem von den Lagerstätten ab, auch bei den Abnehmern gibt es Differenzen, so werden im Mittleren Osten nur rötliche Goldsorten als Schmuck verkauft, aber praktisch keine der bei uns üblichen sehr gelbliche Varianten.

Nun aber auch genug vom Gold, wir haben schließlich keines gefunden. Wir machen unsere Mittagspause ein bisschen verspätet am Viluchinsky-Pass. Ein Ort mit guter Aussicht, wie man bei einem Pass wohl auch erwarten darf. Heute ist die Sicht allerdings eher mäßig, dass gilt sowohl talwärts als auch in Richtung der in Wolken gehüllten umliegenden Vulkane. So ist es auch mit einem T-Shirt und einer Softshell Jacke recht frisch. Anders als noch am Vormittag, als die Sonne in Paratunka noch schien. Vom Pass geht es dann direkt zu unserem Camp, wo wir gegen 16:30 Uhr ankommen. Das Gepäck und die Ausrüstung wird entladen, und wir beginnen sofort das Küchenzelt aufzubauen. Anschließend errichten wir noch die eigenen Zelte, und richten uns schon einmal ein bisschen ein. Es bleibt bis zum Abendessen gegen 20:00 Uhr noch ein bisschen Zeit, um sich die Beine auf einer kleinen Runde zu vertreten. In den knapp 2 Stunden gehen wir ein Stück die Piste hinauf, auf der wir gekommen sind, um dann über einen Hügel mit dem typischen Bewuchs für eine Tundra-Landschaft, der nur aus einem niedrigen Pflanzenbewuchs vor allem aus Gräsern besteht, zu gehen. Oben auf dem Hügel stehen wir in leichten Nebelschwaden, die Sicht ist entsprechend. Aber schon auf dem nächsten Hügel reist die Wolkendecke plötzlich auf und die Sonne kommt zum Vorschein. Auch der mächtige Mutnovskij Vulkan zeigt sich zu großen Teilen. Das gilt auch für seine Aktivitäten mit dem rauchenden Schlot. Sein kleinerer Nachbar steht fast völlig frei. Unter unserem Hügel ist dann noch der Rest eines Sees, dem man aber ansieht, dass er zuweilen deutlich größer ist als aktuell. Immerhin fallen in diesem Gebiet im Winter bis zu 5 m Schnee, was entsprechend eine Menge Schmelzwasser bringt. Daher gab es auf der Piste hierher auch zahlreiche hochaufragende Stahlrohre, sie dienen im Winter als Gradmesser für die Schneehöhe und wichtiger noch um die Piste in den Schneeverwehungen besser erkennen zu können. Mit der Sonne wird aus dem Stapfen im Nebel noch ein wirklich schöner Spaziergang. Dafür ist der Abend dann aber wieder ziemlich frisch, inzwischen ist der Himmel nahezu wolkenlos, und der nahezu volle Mond zeigt sich in seiner vollen Pracht.