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6. Reisetag        Tarkkedit Plateau - 22.09.2023

 

Auch an unserem ersten vollen Wandertag geht es entspannt in den Tag. Das Frühstück ist für 8:00 Uhr geplant. Das Gemeinschaftszelt ist bereits abgebaut, so gibt es das unter freiem Himmel auf dem Mattenlager. Geplant ist gegen 9:00 Uhr loszukommen, da alle bereit sind geht es sogar schon ein bisschen früher los. Der Weg führt über einen Schotterpfad stetig aber nicht übermäßig steil bergauf. Das erste Etappenziel ist der Tarkkedit Pass, was einen Aufstieg von rund 1000 Höhenmetern ausmacht. Der Startpunkt war auf rund 2400 m, der Pass ist auf etwa 3400 m. Schon nach relativ kurzer Zeit überholt uns unsere Mannschaft mit den Maultieren. Neben unserer Gruppe ist noch ein Pärchen mit Bergführer offensichtlich auf dem gleichen Weg unterwegs. Ansonsten sieht man im Umfeld keinerlei Wanderer. Also eher übersichtlich und man läuft sich nicht gerade über den Haufen. Eine gute Gelegenheit die pure Natur zu genießen und ein bisschen in seiner eigenen Gedankenwelt einzutauchen. Zur besseren Akklimatisation machen wir eine größere Pause am Pass, bevor es dann an den Abstieg auf das Tarkkedit Plateau, dem eigentlichen Tagesziel heute, geht. Das Plateau liegt auf etwa 2950 m, sodass wir etwa 450 m wieder absteigen. Schon von weitem konnte man während des Abstiegs sehen, wie unsere Mannschaft wieder die Zelte aufbaut. Wie man uns später erklärte, dient es dem Schutz der Ausrüstung, weil eben nicht wirklich alle Reisenden pfleglich mit den Zelten umgehen. Gegen 13:30 Uhr erreichen wir schließlich auch das Camp. Nur wenig später gibt es auch ein etwas verspätetes Mittagessen. Der restliche Nachmittag ist frei. Ich lege mich zunächst ins Zelt, um der Sonne ein bisschen aus dem Weg zu gehen. Kühler ist es daran auch nicht, aber immerhin scheint einem die Sonne nicht auf den Kopf. So verdöse ich einen Teil des Nachmittags. In ein paar hundert Meter Entfernung gibt es eine Hütte, in der man eine arabische Toilette nutzen kann, und eben nicht im Toilettenzelt über einem Loch seinen „Geschäften“ nachgehen muss. Außerdem gibt es dort noch die Gelegenheit zu einer warme Dusche für 20 Dirham, umgerechnet knapp zwei Euro. Ich gehe nachmittags noch rüber, benutze die Toilette und betreibe ein bisschen Katzenwäsche mit kaltem Wasser. Damit der Besitzer auch auf seine Kosten kommt, kaufe ich noch ein Cola. Dabei zieht mir der Besitzer gleich noch mal die Dusche mit ab. Naja, als Tourist muss man auch ein bisschen Geld im Land lassen, und die paar Euro machen mich weder reich noch arm, also sage ich nichts und bezahle bereitwillig. Die Kühlung der Getränke erfolgt übrigens in einem Eimer Wasser aus der in der Nähe gelegenen Quelle. Die Auswahl der Getränke ist eine etwas ungewöhnliche Mischung aus Dosen und Flaschen unterschiedlicher Größe zum Einheitspreis. Aber eigentlich hatte ich überhaupt nicht damit gerechnet, dass es während des Trekkings etwas anderes außer Wasser und Tee geben würde. So gehe ich mit meiner schwarzen Brause zurück zu meinem Zelt, und verbummle noch ein bisschen die Zeit. Um mich herum weiden auf diesem grünen Flecken in der sonst grau/braunen trockenen Landschaft zahlreiche Schafe und Ziegen. Außerhalb des mit niedrigem Gras bedeckten Plateaus wachsen allenfalls stachelige kleine Büschel, die scheinbar nicht mal den Ziegen zu schmecken scheinen. Das spricht klar für die Verteidigungsstrategie dieser Pflanzen. So verbringe ich einen entspannten Tag im Hohen Atlas, um mich herum futtern die Tiere, das Leben könnte wirklich schlimmer sein.

Gegen 17 Uhr gibt es dann wieder Gelegenheit zu Tee mit Keksen, und rund zwei Stunden später dann das Abendessen. Verhungern muss man hier als umsorgter Tourist wahrlich nicht. Nach dem Abendessen hat man an der benachbarten Hütte, wo ich heute Nachmittag schon war, auch die Leuchtreklame eingeschaltet. Es flackert in grün, blau und rot eine großes R. Wen man damit anlocken möchte, bleibt für mich buchstäblichen im Dunkeln. Immerhin ist hier weit und breit neben dem Pärchen und unserer Gruppe, jeweils mit Begleitmannschaft, niemand zu sehen. Und eine Straße oder ähnliches gibt es ebenfalls nicht. Ich lege mich heute früh hin, auch wenn der Schlaf zunächst nicht so recht kommen will, da es morgen früh raus gehen soll, denn morgen ist schon der Gipfeltag.