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23. Tag        02.11.2014 - Birtamod (300m)

Heute heißt es Abschied nehmen von den Bergen. Die Anfangszeiten sind heute 6:00 Uhr aufstehen, 6:30 Uhr Frühstück und 7:00 Uhr Abfahrt. Bis alles verstaut ist, wird es etwas später, aber wir haben ohnehin Stunden im Bus vor uns, da kommt es auf ein paar Minuten ohnehin nicht an. Wie schon auf der Herfahrt geht es auf endlosen Serpentinen auf und ab, dazu das wilde Gehupe um die anderen Verkehrsteilnehmer auf sein Kommen vorzubereiten. Den ersten Stopp machen wir gegen 9:30 Uhr für die große Mahlzeit der Nepalesen, ein Frühstück wie bei uns üblich machen sie nicht. Wie schon gestern Abend zu sehen, ist dabei sehr erstaunlich, welche Mengen sie dabei verdrücken, und doch alle sehr schlank dabei bleiben. Nach ca. einer halben Stunde geht es weiter. Etwa weitere 2 Stunden später machen wir unsere Mittagspause. Auch die dauert wieder etwa eine halbe Stunde, so setzen wir die Fahrt gegen 12:30 Uhr fort. Um 14:00 Uhr geraten wir in eine Verkehrsstockung, vor uns hat es einen kleinen Unfall gegeben. Die Straßen hier sind sehr eng, und die teilen sich dann die Fußgänger, Mopedfahrer, Autos, LKWs und Busse wieder unser. Bei den Bussen besteht eine Crew aus mindestens zwei Personen, ein Fahrer und ein „Klopfer“. Er sieht auf der Beifahrerseite, also links, aus der allgemeinen Einstiegstür und klopft, wenn ausreichend Platz an einem Hindernis vorhanden ist. Oder er pfeift, wenn er die Serpentinenstraßen einsehen kann, und von oben oder unten niemand kommt. Der „Klopfer“ sorgt übrigens auch dafür dass das Gepäck verstaut wird, oder weitere Personen, die irgendwo am Straßenrand stehen, einsteigen können. Ansonsten gilt auf der Straße das Recht des stärkeren bzw. desjenigen mit der lauteren Hupe. Aber zurück zu unserer Verkehrsstockung, hier sind sich zwei Busse zu nah gekommen, und der eine Bus hat, wie sich später herausstellte, eine längliche Delle im Lack. Aber bevor die beiden Kontrahenten getrennt werden, gibt es erst mal einen riesen Palaver. Es stehen gut und gerne 70 Leute herumgestikulierend und winkend herum. Auch ein Polizist ist bald dort, sein Urteil war offensichtlich, hier trägt jeder seinen Schaden, und vor allem macht die Straße frei. Die beiden Fahrzeuge werden voneinander getrennt und fahren weiter.

Gegen 16:00 Uhr erreichen wir die Tiefebene. Sofort sind die Straßen deutlich belebter, auch sind viel mehr Fußgänger und jetzt auch Fahrräder und Rikschas unterwegs. Am Straßenrand sind viel mehr Häuser zu sehen und dazwischen Felder fast bis zum Horizont. Gegen 17:00 Uhr erreichen wir den Busbahnhof von Birtamod, wo alles aus unserem Bus ausgeladen wird. Nach etwa 20 Minuten trifft ein anderer großer Bus ein, der unsere Mannschaft mit nach Kathmandu nehmen wird. Das ganze „Zeugs“ wird dafür auf dem Dach verstaut, bzw. einer der Körbe wird vorne neben den Fahrer deponiert, da er sonst so nicht zu befestigen ist bzw. alles herausfallen würde. Von hier wird die Mannschaft, nachdem sie bereits mehr oder weniger 10 Stunden ununterbrochen im Bus gesessen hat, über Nacht weiterfahren. Die Fahrt wird noch mal etwa 12 Stunden dauern. Zwischenzeitlich kommen für uns zwei kleine Suzuki Minibusse, die uns zu einem Hotel in Birtamod bringen. Dabei wird unser Gepäck einfach auf den Dachgepäckträger geladen, Ladungssicherung wird hier offensichtlich nicht so groß geschrieben. Unser Hotel ist ein Neubau, sogar so neu, dass nicht mal in allen Zimmern das Licht brennt. Oder auch überall schon ein Schloss vorhanden wäre, um die Tür von außen zuzusperren. Nach unserem Eintreffen auf den Zimmern gegen 18:00 Uhr geht bei uns zwar das Licht, aber der Deckenventilator will noch nicht so recht. Und hier in der Ebene ist es doch eher schwül warm. Außerdem vertreibt er auch die Mücken, mit denen hier natürlich zu rechnen ist. Schließlich gibt es kein Fenster zum Schließen, sondern eigentlich eher nur eine Öffnung oben in der Wand. In einer unteren Etage hört man anfangs auch noch einige Arbeiter, die ganz offensichtlich den Bau noch weiter führen. Eine halbe Stunde später springt der Deckenventilator aber praktisch doch wie durch Geisterhand plötzlich an. Um uns langsam an die Zivilisation zu gewöhnen, gehen wir gegen 19:00 Uhr zum Essen nach unten. Es gibt Talbat mit etwas „Grünzeugs“. Während dessen kümmert sich jemand um das Schloss und bringt die Schlüssel. Wobei es schon vor dem Servieren des Abendessens eine Frage gibt. Wir haben uns auch heute wieder ein Bier genehmigt, in Nepal ist es aber unüblich zum Essen etwas zu trinken. Normal ist er etwas zu essen und dann zu trinken. So meinte man anfangs warten zu müssen, bis wir unser Getränk gelehrt hätten und erst dann das Essen bringen zu können. Andere Länder - andere Sitten.