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8. Reisetag    27.07.2012 – Meran

Am Morgen verabschiede ich mich von den anderen und gehe vormittags ein bisschen planlos durch Meran. Die Stadt gefällt mir sehr gut, erstaunt bin ich aber schon, wie selbstverständlich hier deutsch und italienisch nebeneinander gesprochen wird. Und deutsch auch fast noch wieder zweisprachig, eine hiesige Mundart und auf der anderen Seite ein relativ gutes Hochdeutsch. Und egal wo ich hin kam, erkannte man sofort immer, dass ich zur hochdeutschen Fraktion gehöre. Dabei trage ich gar keine weißen Socken in Sandalen mit einem Bierbauch kombiniert. Aber wie auch immer, meine nicht vorhandenen brocken italienisch hätte mich es ohnehin eher mit englisch versuchen lassen. Aber anhand der Autokennzeichen sind eben auch sehr viele Deutsche in der Stadt unterwegs, daneben sind auch zahlreiche Holländer unterwegs, auch wenn sie deutlich weniger als die Deutschen sind.

Als Vorbereitung auf die Pläne von morgen gehe ich schon mal zum Bahnhof, um die Abfahrtzeiten der Busse nach Lana zu prüfen. Gegenüber ist am heutigen Freitag Markttag. Es werden ein paar typische landwirtschaftliche Produkte der Umgebung angeboten. Aber vor allem Billigware aus Fernost, worunter sich Kleidung, Lederwaren und billigster technischer Schnickschnack finden. Und dazu dann noch die üblichen „Fressbuden“. Der Krimskrams aus Fernost ist zwar sehr billig, nur selbst der günstigste Preis erscheint bezüglich der Qualität noch zu teuer. Ich will auch ohnehin nichts kaufen, da ich das Zeugs dann auch noch eine Woche in meinem Rucksack transportieren müsste. Ich überlege noch kurz, ob ich eine billige Uhr erstehen soll, da meine sich irgendwo zwischen der Memminger Hütte und Zams entschlossen hat, vor Ort zu bleiben. War aber auch ein schöner Abschnitt. Letztlich entscheide ich mich aber doch dagegen, und werde eben in der nächsten Woche nur mein Handy als Uhr nutzen.

Ein etwas anderes Preisgefüge herrscht in der Laubengasse. Sie ist Teil der hiesigen Fußgängerzone und „die“ Shoppingmeile in Meran. Hier finden sich erstaunlich viele Geschäfte für Spielzeug oder auch ein Metzger mit den üblichen Fleischprodukten der Region – der Schinken ist übrigens Genuss pur. Dazu dann auch die gehobenen Marken auf dem Kleidungsmarkt, nicht aber die ganz teuren Labels. Aber Uhren oder Schuhe in vierstelligen Eurobeträgen sind schon möglich. Dazwischen befinden sich natürlich auch unzählige Eisverkäufer und Pizzerien. Wobei leider gesagt werden muss, ich habe noch nie eine so schlechte Pizza wie heute Abend gegessen. Vielleicht ist aber ja auch nur mein Anspruch ein anderer, als es die Original Pizza aus Italien so bieten kann. Wobei die Leute sich auch nicht als Italiener betrachten sondern als Südtiroler, und das ist ein großer Unterschied zumindest aus ihrer Sicht, und mir steht da auch sicherlich kein Urteil zu.

Vielleicht noch ein paar Worte zu Meran. Die Leute machen einen entspannten Eindruck, es gibt viel Grün und auch im Zentrum einige schöne Alleen. Dazu fließt der Passer mitten durch die Stadt, an dessen Ufer man ganz nett gehen kann. Dabei kommt man auch an historischen Brücken, der alten Stadtmauer und auch dem Kulturhaus vorbei. Etwas Besonderes ist noch der Dom in Meran. Ich bin nun eigentlich kein Kirchengucker, da ich heute aber eben viel Zeit hatte, bin ich auch dort rein gegangen. Von außen sieht er eigentlich auch wie viele andere aus, aber überrascht war ich, wie hell es darin war. Die meisten alten Gotteshäuser, die ich von innen gesehen habe, die Zahl hält sich zugegegeben wie schon gesagt in Grenzen, sind eher dunkel. Ich habe mich schon gefragt, ob das ein bauliches Problem war, oder vielleicht auch Mittel um das spirituelle zu verstärken. Zum Abschluss noch ein paar allgemeiner Dinge zur Stadt. Es leben etwa 37000 Menschen hier, geografisch liegt sie in einen Talkessel mit Bergen von bis zu 3000m. Das Tal ist das sonnenreichste der ganzen Alpen. Dabei halten die Gipfel der Texelgruppe die kalten Winde und Niederschläge aus dem Norden fern, gerade im Frühling und Herbst gibt es dann immer wieder warme Winde aus dem Süden, was das Klima dann so angenehm macht. Was auch im Prinzip für den heutigen Tag gilt. Nur am späteren Abend grollt es anfangs in der Ferne, um dann in ein heftiges Alpengewitter zu münden, mit allem was dazu gehört wie Blitz, Donner und Starkregen. Als es dann nach etwa einer Stunde vorbei ist, und ich auf meinem kleinen Balkon stehe, fällt mir auf, dass die Luft sich zwar frischer anfühlt, aber die Temperaturen kaum gefallen sind.