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8. Reisetag          Tolbatschik – 17.08.2018

Heute beginnt unser Tag sehr früh, Frühstück ist für 5:00 Uhr geplant und dann Abfahrt spätestens um 6:00 Uhr. So in etwa passt es dann auch mit der Abfahrt. Wie das immer so ist, kruscheln alle vor der Abfahrt noch mal von links nach rechts und von rechts nach links, binden die Schuhe nochmal, passen die Gamaschen ein bisschen an... Es geht zunächst mit dem Kamaz in die gleiche Richtung wie gestern, dieses Mal aber zum Einstieg zur Wanderung auf den kleinen Tolbatschik, den Plosky Tolbatschik mit seinen 3086m, wo wir gegen 7:15 Uhr starten. Es geht zunächst an einem Feld mit erstarrter plastischer Lava vorbei. Und dann auch über diese ein Stück hinweg, wobei der ausgewiesene Pfad auch an einer Lücke in dem Lavastrom vorbeiführt, in der man die verschiedenen Schichten recht gut erkennen kann. Insgesamt ist die Lava im Verlauf der Zeit schon deutlich durch Wasser bzw. eindringende Feuchtigkeit, Frost und Hitze von unten verändert worden. So ist dieses Lavafeld auch bis heute in Bewegung. Auch wenn dieser Vorgang natürlich millimeterweise von statten geht. Trotzdem muss der genaue Weg nach jedem Winter neu geprüft werden. Nach dem Lavafeld geht es dann zunächst relativ sanft über ausgedehnte Aschefelder hinweg. An der ersten etwas größeren Steigung kommen wir an einem kleinen Wasserfall vorbei, wo wir unsere erste Pause machen. Wegen des frischen feuchten Windes ist es relativ kalt, weshalb mir persönlich die Pause eigentlich fast zu lang ist, da ich trotz zusätzlicher Jacke gefühlt stark auskühle. Außerdem muss sich natürlich die Gruppe am ersten richtigen Wandertag auch noch ein bisschen finden. Wir sind inzwischen rund 2 Stunden unterwegs. Ab hier geht es immer wieder auch über Geröll und weitere Aschefelder mehr oder weniger beständig aufwärts, auch wenn die Steigung noch moderat ist. Dazu hat ein feiner Nieselregen eingesetzt. Mir eigentlich noch zu wenig für die Umstellung auf Regenzeug. Zumal vor uns schon ein steilerer Anstieg zu erkennen ist. Nach insgesamt etwa 3 Stunden steigen wir in einem Schneefeld auf. Der Schnee ist zwar relativ fest, trotzdem ist es wegen der Steigung ein bisschen mühsam und Kräfte raubend. Nach dem das steilere Stück geschafft ist, und wir inzwischen etwa 4 Stunden unterwegs sind, machen wir eine weitere Pause. Inzwischen ist aus dem Nieselregen Schneegriesel geworden, was mir eigentlich auch lieber ist. Die Temperaturen sind dabei logischerweise noch ein bisschen gefallen, aber der Schnee zieht nicht so als Feuchtigkeit in die Kleidung. Der Schnee soll uns ab hier dann auch bis zum Gipfel begleiten. Ebenso wie wir seit dem letzten Anstieg nur noch im Schnee unterwegs sind. Es folgt ein längeres Stück, das relativ eben verläuft. Hier liegt wohl, wie man uns später erzählte, beständig Schnee, aber derzeit sind es locker 40 cm. Was dann noch folgt, ist ein ziemlich steiler ziemlich anstrengender Anstieg von ca. 300 Höhenmeter durch relativ frischen Schnee bis zu unserem Gipfel. Inzwischen ist der Wind aufgefrischt, und es fällt inzwischen nicht nur Schneegriesel, sondern richtiger Schnee, wenn auch in kleinen Flocken. Oben angekommen ist die Sicht überaus bescheiden, man sieht nur Teile der Caldera unterhalb des Hauptgipfels des Plosky Tolbatschik. Die ganze Caldera aber schon nicht mehr, und den Grund derselbigen schon gar nicht. Wir sind hier nach rund 6 Stunden auf einer Höhe von gut 2800m noch rund 280m unter dem eigentlichen Gipfel des Plosky Gipfel. Im Idealfall hätte man von hier einen weiten Blick über das Umfeld und auch die Ausmaße des Aschenfeldes vom Ausbruch 1975 haben können, wenn man denn was sehen würde. Und mit einem weiteren Anstieg in Richtung des Gipfels wäre die Aussicht noch besser geworden, aber heute lohnt es sich definitiv nicht. So gibt es für uns auch keinen Grund, übermäßig lange hier zu bleiben. Runter geht es auf dem gleichen Weg, den wir auch für den Aufstieg benutzt haben. Weiterhin werden wir dabei von dem Schneegriesel und dann später auch noch leichtem Nieselregen begleitet. So verpasse ich es auch irgendwann dann mal mein Regenzeug anzuziehen, stattdessen weicht die Kleidung ein bisschen ein, was es nicht unbedingt wärmer macht, und auch der Rucksack wird ein bisschen feucht. Mein eigener Verdauungstrakt hat ein bisschen Probleme mit den gut 1400 Höhenmetern, die wir zunächst auf jetzt gerade wieder absteigen. Nichts wirklich Dramatisches eben nur unangenehm. Weiter unten auf dem Aschefeld legt sich dann auch der Nieselregen. Dafür sieht man Nebelschwaden aufsteigen, was eine etwas gespenstische Kulisse mit den unwirklich erscheinenden dunklen Lavabrocken ergibt. Kurz vor dem Abschluss des Abstiegs besichtigen wir schließlich noch eine unterirdische Höhle im pyroklastischen Lavafeld, an dessen Ende eine Öffnung in der Decke einen Lichtkegel auf den Grund der Höhle wirft. Mit dieser Exkursion sind wir schließlich inklusive der etwa einstündigen Rückfahrt gegen 19:40 Uhr zurück in unserem Camp. Übrigens mit einem aufklärenden Himmel und einigen herauskommenden weißen Gipfel im Abendlicht. Insgesamt sind wir heute rund 1400 auf und auch wieder abgestiegen, verteilt auf jeweils eine Wegstrecke von rund 11 Kilometern. In der Holzhütte des lokalen Veranstalters heizt bereits der Holzofen ordentlich ein, und es ist angenehm warm. Und bietet außerdem noch Gelegenheit die Jacke, den Rucksack und die schon etwas in die Jahre gekommenen Schuhe wieder zu trocknen. Bei Letzteren macht sich eben doch langsam die Alterung der Membran bemerkbar, die die Füße eigentlich trocken halten sollte.