• Kamele auf der Trockenweide
    Jordanien

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    Ein Baum in der Kalahari

  • Blick vom Teide nach Gomera
    Teneriffa

    Blick vom Teide nach Gomera

15. Reisetag - Adelaide

Heute bekommen wir einen kleinen Eindruck von der Weite des Landes. Es geht von Halls Gap nach Adelaide mit dem Bus. Am Morgen geht es aus den Grampians in die Ebenen des Bundesstaates Victoria. Am Anfang des Tages sehen wir noch Buschland, dann wechselt es aber relativ schnell zu riesigen Weiden mit Schafen, Schafen, Schafen und Rindern. Letztere sind fast ausschließlich Fleischrinder. Nach etwa 90 Minuten Fahrt beginnt sich die Landschaft langsam wieder zu wandeln, es gibt jetzt immer mehr Ackerbau, und hier ist es vor allem Getreideanbau mit den großen Weizenfeldern. Eine durchschnittliche Farm hat hier etwa eine Fläche von 2000 ha. Die Landschaft ist jetzt weit und sehr flach. Bäume sind selten und Menschen fast noch seltener. Wälder sind aber bereits völlig verschwunden. Unsere erste Station machen wir am Pink Lake. Dabei handelt es sich um einen Salzsee, der fast pinkfarbend aussieht. Dieses liegt daran, das dort viele Mikroorganismen leben die dem Wasser dann diese etwas seltsame Farbe geben. Am Ufer sind die obligatorischen Salzverkrustungen zu sehen, die weiß in der Sonne glänzen. Doch an dem Salzsee kann man schon ein wesentliches Problem dieses Landes erkennen: Salz. Hier wird sehr viel Wasser für die Bewässerung der Felder verwendet. Diese wärmere Zone sollte eigentlich steppenartig aussehen, da sie aber landwirtschaftlich genutzt werden soll bleibt nur der massive Einsatz von Wasser. Diese wird mit mehrere hundert Meter breite Beregnungsanlage bewerkstelligt, die dann über die Flächen fahren. Da die Anlagen auch am Tage betrieben werden, verdunstet ein großer Teil des kostbaren Nass nutzlos. Auch ein großer Teil des überschüssigen Wassers kann von den Pflanzen nicht schnell genug aufgenommen werde, wodurch dieses in das Grundwasser sickert. Auf den ersten Blick erscheint das auch nicht schlimm, doch Australien hat damit ein Problem. Weite Teile des Kontinents wurden vor Millionen Jahren von einem riesigen salzigen Binnenmeer bedeckt. Nachdem dieses ausgetrocknet ist blieb auf der Erde eine Salzlage zurück. Diese befindet sich oft nur wenige Meter unter der Erdoberfläche. Wenn jetzt das Grundwasser steigt gelangt es irgendwann auf die Höhe dieses Salzes. Dadurch wird das Grundwasser ungenießbar und selbst für die Bewässerung nutzlos. Auf der anderen Seite wird den Flüssen heute sehr viel Wasser entzogen. Der Murray, einer der längsten Flüsse unsere Erde ist an seiner Mündung praktisch ein stehendes Gewässer, da auf seinem Weg zum Meer fast genauso viel Wasser entnommen wird wie ihm auch durch Niederschlag zufliesst. Deshalb kann eine Selbstreinigung nicht mehr stattfinden und der Fluß entwickelt sich langsam zu einer Kloake. Auch sonst gehen die Australier nicht immer gerade fürsorglich mit ihrer Flora und Fauna um. Bei der Einreise gibt es zwar strenge Kontrollen über die Einfuhr von Lebensmitteln, Pflanzen, Tieren oder auch nur Erde, was der Abwehr von Krankheiten dienen soll. Doch man überlegt auf der anderen Seite Pillendreher einzuführen. Diese kleinen Tierchen sollen sich dann um den Hundekot in den Straßen der Großstädte kümmern. Doch der Pillendreher hat auf dem fünften Kontinent überhaupt keine natürlichen Feinde. Es könnte also zu einer ähnlichen Katastrophe kommen wie bei der Einfuhr der Kaninchen. Auch diese hatten keine Feinde und haben sich explosionsartig vermehrt bis sie zu einer Plage wurden. Die hatte auch durchaus wirtschaftliche Folgen, denn sieben Kaninchen fressen genauso viel wie ein Schaf. Da man die Tiere durch Abschuss nicht mehr eindämmen konnte setzt man schließlich biologische Kampfstoffe eine. In Zusammenarbeit mit dem Militär entwickelte man einen Virus, der die Kaninchen anfangs blind und später sogar nahezu geschlechtsunfähig machte. Dadurch wurden die Tiere im Prinzip auf Null reduziert. Aber zurück zu unserer Fahrt. Es ging weiter nach Nhyll und dann nach Keith. Beides sind kleine verschlafene Städtchen. Dort leben jeweils ein paar tausend Menschen, es gibt ein paar Supermärkte, einen Souvenir-Laden, zwei - drei Bekleidungsgeschäfte, wenige Restaurants und sonst eigentlich nichts. Die beiden Orte sehen relativ trostlos aus und befinden sich dazu in einer relativ eintönigen weiten Landschaft. In Keith hatte unser Bus dann noch einen Schaden mit der Antriebswelle, so das ein Ersatzbus angefordert werden mußte. Nach etwa 2 Stunden konnten wir unsere Fahrt fortsetzen. Doch diese eigentlich nur kurze Reaktionszeit ist in dieser Gegend schon eine Leistung. Je näher wir Adelaide kommen, desto weniger wird dann auch wieder der Getreideanbau. Die Landschaft wandelt sich wieder zu einer endlosen Weide mit gelegentlichen Abgrenzungen durch ebenso endlose Zäune. Kurz bevor wir am Nachmittag Adelaide erreichen kommen wir noch nach Hahndorf. Dieser Ort wurde von Deutschen gegründet und auch fast ausschliesslich von deutschstämmigen bewohnt. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden viele Spuren der Deutschen verwischt und viele Namen die aus dem Deutschen stammen durch englische ersetzt. Da stellt Hahndorf eine der wenigen Ausnahmen dar. Diese Besonderheit macht man sich heute zu nutzte. Man versucht dort eine typische kleine deutsche Siedlung im Ortskern abzubilden. Es gibt dort typisch deutsche Produkte wie etwa Schwarzbrot, was sonst in Australien überhaupt nicht zu finden ist, eingelegte Gurken, Mettwurst aber auch Fachwerkhäuser und anderes mehr. Doch die Aufmachung ist eigentlich so überzogen, das sie schon nicht mehr deutsch ist sondern für mich eigentlich nur noch kitschig. Aber es mag ja das Bild von Deutschland nach außen darstellen, denn solche Dinge sind da sicherlich immer etwas überzeichnet. Dann noch das kurze Stück nach Adelaide. Einer Stadt, die nur relativ flache Häuser hat, und in „unserem" dritten Bundesstaat South Australia die Hauptstadt ist.