• Sonnenaufgang mit dem Viluchinsky im Hintergrund
    Kamtschatka

    Sonnenaufgang mit dem Viluchinsky im Hintergrund

  • Büffel
    Tansania

    Büffel

  • Junges Mädchen auf einem Pferd
    Mongolei

    Junges Mädchen auf einem Pferd

  • Leopard
    Südliches Afrika

    Leopard

  • Wolken ziehen über den Kilimanjaro
    Tansania

    Wolken ziehen über den Kilimanjaro

3. Reisetag         La Fortuna – 28.02.2022

Heute steht ein relativ entspannter Tag auf dem Programm. Frühstück ist für 07:30 Uhr geplant, und 1 Stunde später soll es dann losgehen. Wir fahren zum nahegelegenen Arenal Nationalpark. Der Namensgeber ist der Vulkan Arenal. Er gehört zu den aktivsten Vulkanen in Costa Rica. Wobei man bis zu seiner Erstbesteigung 1937 nicht mal sicher war, ob es sich überhaupt um einen Vulkan handelte. Er war komplett bewachsen. Heute weiß man, dass es sich um einen Schichtvulkan handelt. Er sich also aus sehr vielen Schichten aus verschiedenen Ausbrüchen aufgetürmt hat. Der letzte große Ausbruch fand 1968 in Verbindung mit einem kleinen Erdbeben statt. Zu dieser Zeit überwachte man den vermeintlich ruhenden Riesen nicht, so kam die Eruption für alle sehr überraschend. Bei dem Ausbruch wurden im Gipfelbereich und vor allem an der Westflanke 640 Millionen Kubikmeter Lava und 35 Millionen Kubikmeter Asche ausgestoßen. Dabei zerstörte er zwei an den Westhängen gelegene Ortschaften, was 87 Menschen das Leben kostete. Auch in den Folgejahren kam es immer wieder zu kleineren Eruptionen, die letzte war im Jahre 2010. Damals musste auch der Nationalpark evakuiert werden. Bis zu dieser Zeit gab es auch regelmäßig immer wieder zu kleineren Lavaausbrüche, seitdem beschränkt sich der Arenal darauf, im Gipfelbereich ca. 250° heißes schwefelhaltigen Wasser auszustoßen, was auch für die häufige Wolkenbildung am Gipfel sorgt. Wegen der vulkanischen Aktivitäten ist es auch heute verboten, den Gipfel zu besteigen, der seit dem großen Ausbruch 1968 ständig beobachtet und permanent mit Messinstrumenten überwacht wird. Wobei der Arenal genau genommen sogar zwei Gipfel hat, der etwas höhere und jüngere Gipfel ist bei dem Ausbruch 1968 entstanden. Bei diesem Ausbruch hat der Arenal auch praktisch das ganze Leben in seinem direkten Umfeld unter sich begraben. Heute ist das Gebiet wieder weites gehend mit Wald bedeckt. Nur noch an einigen wenigen Stellen findet man noch sichtbare schwarze Lavablöcke, die von den kleinen jüngeren Ausbrüchen stammen, aber selbst bei diesen sind Gesteinsbrocken mit einem Durchmesser von bis zu sieben Metern ausgeworfen worden, und die Lavaströme sind bis hinunter ins Tal gekommen.

So sind wir zunächst auf unserer kleinen Wanderung am Fuße des Arenal von einer dichten Buschvegetation umgeben. Insgesamt gibt es im Bereich der Arenal 10 der 12 in Costa Rica vorkommenden Vegetationszonen. Unser erstes Ziel ist ein Aussichtspunkt, der durch einen kleinen Lavaabgang in jüngerer Zeit entstanden ist. Inzwischen ist auch der Gipfel anders als bei der Fahrt zum Nationalpark, frei von Wolken. So gibt der Arenal praktisch ein nahezu perfektes Vulkanbild ab. Von dem Aussichtspunkt kann man auch zum nahegelegenen Arenal Stausee hinüberschauen, wobei man den See mit seiner Fläche von rund 80 Quadratkilometern wegen seiner angedeuteten S-Form nicht komplett überblicken kann. Er ist der größte Stausee in Mittelamerika, und gleichzeitig der größte Süßwassersee in Costa Rica. Im Verhältnis zum natürlichen Nicaragua-See im Nachbarland ist er aber ein Zwerg. Trotzdem ist der See für Costa Rica immens wichtig, da durch die Turbinen in der Staumauer etwa die Hälfte der Elektrizität in Costa Ria erzeugt wird. Dazu kommen noch einige Windräder, die die häufigen Winde mit den über dem See entstehenden hohen Windgeschwindigkeiten ausnutzen. Gebaut wurde die Staumauer in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts. Mit der Inbetriebnahme wurde dann auch das öffentliche Stromnetz in Costa Rica deutlich ausgebaut. Heute haben mehr als 99% aller Häuser einen Stromanschluss. Der Strom wird in Costa Rica von einer staatlichen Gesellschaft vertrieben, die auch das Netz betreibt. Eine Kilowattstunde kostete für Privathaushalte im September 2021 rund 11 ct. Das scheint für unsere Verhältnisse wenig, liegt weltweit aber etwa auf dem Durchschnitt. Wobei Costa Rica sich komplett mit regenerativem Strom versorgt. Auf unserer kleinen Runde kommen wir noch an einem kleinen See innerhalb des Nationalparks vorbei, der sich schön in die Landschaft einfügt. In dessen Nähe sehen wir weit oben in den Baumkronen eine kleine Gruppe von Brüllaffen, die man wie bei dem Namen nichts anders zu erwarten, schon von weitem hört. Aber auch einigen Blattschneideameisen können wir bei ihrer Arbeit zusehen. Darüber hinaus sehen wir ein paar Echsen und Vögel. Wobei man die Vögel vor allem hört, aber sie in dem „grünen Meer“ zu entdecken, erweist sich als ziemlich schwierig.

Gegen 12:30 Uhr verlassen wir den Nationalpark wieder. Legen dann noch einen kurzen Stopp an einem Fluss ein, kurz bevor wir die Ortschaft La Fortuna wieder erreichen. Durch die vulkanischen Aktivitäten des Arenal hat sein Wasser fast Badewannentemperatur. Zahlreiche Einheimische erfreuen sich dort an dem warm Nass. Auch wenn man darin praktisch nur sitzen kann, Schwimmen ist bei dem aktuellen Wasserstand unmöglich. Von dort geht es dann zu einem nahen gelegenen Restaurant zur Mittagspause. Auf dessen Gelände befinden sich ein paar Tümpel, in denen sich Krokodile oder vermutlich sind es eher Kaimane aufhalten sollen. Uns zeigen Sie sich nicht, dafür aber zwei grüne Ibisse, die über uns frei auf einem Ast sitzen. Am Nachmittag gibt es dann aber doch noch die Gelegenheit zum Schwimmen. Gegen einen Obolus bietet die örtliche Gemeinde dazu unterhalb eines Wasserfalls die Möglichkeit. Vor allem steht dann aber natürlich zuerst die Hände am Eingang zu desinfizieren, und auch gleich die Temperatur zu messen. Einen Corona-Impfnachweis will man nicht sehen. Oben kann man sich dann in Kabinen umziehen, um dann die 489 Stufen hinunter zum Wasserfall in Angriff zu nehmen. Der Weg ist durchgehend befestigt. Das Wasser ist kälter als in dem Fluss vor La Fortuna, aber auf jeden Fall noch gut erträglich. Auch hier unten sieht man ein paar Affen in den Bäumen. Nach dem Bad folgt natürlich auch wieder der Aufstieg über die Treppe, der sich entsprechend ein bisschen zieht. Von hier geht es dann zurück zur Lodge, wo wir den Nachmittag ruhig ausklingen lassen. Da unsere Lodge ein bisschen außerhalb von La Fortuna liegt, bringt uns unser Fahrer am Abend auch wieder in den Ort, um dort in einem der zahlreichen Restaurants essen zu können.