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20. Tag        30.10.2014 - Pumphe Danda (1860m)

Die Zeiten sind auch heute wie immer. Laut Plan soll das eine Gehzeit von etwa 6 Stunden sein, wobei der Ausgangspunkt und das Ziel etwa auf einer Höhe liegen. Die Differenz beträgt gerade einmal 200 Höhenmeter, was für uns nach den Erfahrungen der letzten Tage praktisch eine Höhe ist. Wir gehen direkt an der Schule von Yamphudin entlang, auch wenn heute ein normaler Schultag ist, ist noch niemand da. Denn hier beginnt die Schule meist erst um 10:00 Uhr. Innerhalb der Ortschaft Yamphudin geht es relativ straff bergauf. Vielleicht hier noch eine weiterführende Erklärung zur Ortschaft, denn hier werden meist viele mehr oder weniger verstreut liegende Häuser zu einer Ortschaft zusammengefasst. Eine Dorfstruktur wie in Deutschland gibt es in dem Maße hier nicht. Das liegt einfach daran, dass die Häuser dort gebaut werden, wo Ackerland in direkter Umgebung zur Verfügung steht.

Unser Hilfsguide, der inzwischen wieder die Führung übernommen hat, schlägt ein relativ strammes Tempo an. Am Vormittag wird das dann mit relativ vielen Pausen gemischt, was ich in dieser Kombination als nicht gerade optimal empfinde. Aber gut, was ist ja immer. In der Zeit zwischen 9:00 Uhr und 10:30 Uhr geht es über relativ freies Gelände, bzw. an einem freien Berg entlang, davor war das Gelände eher ein Pfad, der unmittelbar durch das Dickicht führte. Wegen einer Diskussion innerhalb der Gruppe über Litschis - Blutegel - ist das Dickicht natürlich nicht nur mit positiven Gedanken besetzt. Um ca. 11:00 Uhr biegen wir dann auf eine Art „Fußschnellstraße“ ein. Der Weg ist mit Naturstein gepflastert, dabei aber relativ uneben. Was in Kombination mit dem Einsatz der Trekkingsstrecke nicht gerade vorteilhaft ist. Mittagspause ist schließlich ca. 12:00 Uhr, was heute auf einem Gehöft stattfindet. Und was soll ich sagen, eine Mitreisende hat auch einen Litschi gefunden, oder besser gesagt er hat sie gefunden. Der Bursche ist schon relativ satt und entsprechend dick. Das Problem bei den Litschi ist weniger das bisschen Blut, das sie abgesaugt haben, sondern mehr die Sauereien, wenn sie wieder loslassen. Sie sondern in die Wunde ein Sekret ab, welches das Blut flüssig hält. Das gilt dann leider auch noch für die Zeit danach. Will sagen, die Wunde schließt sich relativ schlecht und es sickert noch lange Blut heraus. Bei unserem Vorbereitungstreffen hatte man uns noch empfohlen, einfach Salz auf das saugende Tier zu streuen. Jemand wusste allerdings auch zu berichten, dass die Litschi sich dann übergeben, um das aufgenommene Salz möglichst wieder loszuwerden. Kein so schöner Gedanke, dass sich das Tier in die Wunde übergibt. Abgesehen davon ist es für den Litschi ohnehin zu spät, er überlebt den Salzangriff nicht. In diesem konkreten Fall hatte sich der Litschi aber ohnehin schon ausreichend versorgt und ging freiwillig. Nur die auf dem Hof üblichen Hühner, haben ihn offensichtlich längere Zeit nicht entdeckt. Für sie wäre er sicherlich ein Leckerbissen gewesen.

Von Mamankhe, wo wir uns hier befinden, können wir bereits grob unser nächstes Camp sehen. Es ist Luftlinie kaum mehr als 2 km entfernt, blöd ist nur, dass ein Fluss dazwischen liegt. Also heißt es ein paar hundert Höhenmeter herunter zu steigen, über eine moderne Metallbrücke hinweg zu gehen, um dann auf der anderen Seite wieder auf etwa die ursprüngliche Höhe hinauf zu gehen. Für diese Strecke brauchen wir heute etwa 2 Stunden, so erreichen wir gegen etwa 15:00 Uhr unseren Zeltplatz in Phumphe Donda. Auf dem Weg nach oben kam uns noch eine Gruppe Maultiere mit ihren beiden Treibern entgegen. Auch bei denen verhält es sich wie mit den Yaks bzw. Rindern, man gibt ihnen lieber den Weg frei. Die Treiber hatten die hier für Jugendliche fast üblichen Trikots von britischen Fußballmannschaften an. Es ist schon erstaunlich, wie die Marketingmaschinerie bis in den letzten Winkel kommt, auch wenn die Trikots hier sicherlich eher billigere Nachahmungen aus China sind. Ein Original Trikots, wie man sie in Europa kaufen kann, wäre für die Nepalesen unerschwinglich. Und letztendlich werden wahrscheinlich auch die bei uns käuflich zu bekommenden Trikots irgendwo hier in Südostasien produziert, vielleicht sogar auf der gleichen Maschine wie diese hier.

Wir sind heute beim Abstieg in Mamankhe auch wieder an einer Kardamom Plantage vorbei gekommen. Die Plantagen werden meist von Staatsbetrieben verwaltet, bieten aber immerhin einigen Menschen Arbeit und so auch ein gewisses Maß an Einkommen. Man erkennt die Arbeiter von den Plantagen übrigens an ihrer „Uniform“: goldgelbe Gummistiefel. Hier in der Gegend ist auch die Besiedlung schon wieder sehr viel dichter – gemessen an den letzten Tagen, und auch die Häuser und Höfe sehen nicht mehr ganz zu ärmlich aus.