• Sonnenaufgang am Flughafen von Johannesburg
    Südafrika

    Sonnenaufgang am Flughafen von Johannesburg

  • Streifenkehl-Schattenkolibri nascht vom Nektar einer Blüte
    Costa Rica

    Streifenkehl-Schattenkolibri nascht vom Nektar einer Blüte

  • Bär auf Katmai beim Lachsfischen
    Alakshak

    Bär auf Katmai beim Lachsfischen

  • Lichtspiele in der Wüste am Morgen
    Jordanien

    Lichtspiele am Morgen in der Wüste

  • Kolumbien
    Kolumbien

    Scharlachara am Rande des Regenwaldes

18. Reisetag - Alice Springs

Am Morgen besuchten wir die Western MacDonnel Ranges, einem Gebirgszug von 400 km Länge und 160 km Breite. Zwischen den Bergen oder eigentlich besser Felsen liegt auch Alice Springs. Als erstes fuhren wir zum Simsons Gap, einer Schlucht, die von einem Fluß zwischen zwei Felsen getrieben worden ist. Das Kuriose daran ist, das es zum Zeitpunkt unseres Besuchs eigentlich nur ein kleines Wasserloch ist. Es ist etwa 10-15 m lang und 6m breit, eben so breit wie die Schlucht an der engsten Stelle ist. Dabei ist es auch nur etwa einen halben Meter tief. Die Felsen an der Kante sind aber durchaus 40-50m hoch und stehen schroff in der Landschaft. Dabei ist das Gestein bzw. dessen Schichten zur Seite geneigt. Hier begegnen wir auch unseren ersten Schwarzfuß-Känguruhs und kommen etwa bis auf 7-8 an die Tiere ran. Sie sind sehr viel kleiner als die bisher gesehenen grauen Riesen-Känguruhs. Auch die Lebensweise bzw. der Lebensraum ist ein anderer. Schwarzfuß-Kangeruhs leben in felsigen Gebieten und springen dann ähnlich den Gemsen auf diesen herum. Weiter ging es zum Stanley Chasem, einer weiteren durch Wasserkraft in den Felsen getriebenen Schlucht. Ihr folgen wir auf einem etwas unwegsamen Pfad und gelangen zur Mittagszeit in die engste Stelle der Schlucht. Es bietet sich ein interessantes Farbspiel durch die fast senkrecht auf den Stein fallenden Sonnenschein. Es beginnt in der Sonne hell rot zu leuchten. Wenn man an den Felsen hoch sieht kommt man sich sehr klein und irgendwie ein bißchen hilfslos vor. Auf dem Rückweg bekommen wir wieder Schwarzfuß-Känguruhs zu sehen, hier können wir uns sogar bis auf etwa 4 m nähern. Eigentlich sind diese Tiere eine bedrohte Spezies, da ihr Lebensraum immer mehr von Menschen in Besitz genommen wird, bzw. durch ihren Lebensraum ziehen und damit die Tiere immer wieder zurück drängen.

Nach einer kurzen Mittagspause geht es dann weiter in den Dessert-Park. Hier kann man sich Tiere aus der Wüste ansehen. Nach einem kurzen Film zur Entstehungsgeschichte von Australien bekommen wir eine Vorführung mit Greifvögeln aus der Wüste. Der ganze Park beherbergt vor allem Vögel. Dabei handelt es sich um verschiedene Tiere der Honigesser, einige Singvögel - auch in der Wüste gibt es welche -, und eben Greifvögel. Daneben gibt es noch einige Schlange, Echsen und ein paar andere Wildtiere. In der freien Natur sieht man sie nur selten, da sie entweder sehr klein sind oder, und das ist am häufigsten so, es eben nachtaktive Tiere sind. Das hat auch durchaus seinen Grund, denn in der Nacht ist es nicht so heiß und damit ist der Flüssigkeitsverlust nicht so groß. Das kann man auch mühelos an sich selbst feststellen. Der Bus mit dem wir fahren hat ständig Wasser mit an Bord. Das ist allerdings, wie auch in allen Hotels in denen wir bisher waren, mit Chlor versetzt. So trinkt man besser Mineralwasser aus Flaschen. Wenn man zu wenig trinkt merkt man das an einsetzenden Kopfschmerzen oder einer etwas muffeligen Stimmung. Irritierend ist dabei, das man scheinbar überhaupt nicht schwitzt. Doch dieses ist ein Trugschluss. Es ist vielmehr so, das das ausgeschwitzte Wasser sofort verdunstet. So bleibt die Kleidung immer trocken. Wir hatten hier etwas mehr als 30°C und ich habe an diesem Tag etwa 4 ltr. Wasser aus Flaschen getrunken. Trotzdem muß man auf dem Örtchen, wo man alleine hingeht kein kleines Geschäft erledigen. Im Gegensatz dazu ist der Hunger hier eher gebremst. Es werden zwar große Portionen serviert, aber man hat eigentlich keinen Hunger. Das liegt daran, das der Körper normalerweise im heimischen Mitteleuropa etwa 2/3 seiner Energie zum Erhalten der Körpertemperatur verbraucht. Hier ist es aber wesentlich wärmer und so verbraucht der Körper dafür kaum Energie. Es ist nicht mal richtig mit warmen Sommertagen vergleichbar, ich jedenfalls hatte eher noch weniger Hunger. Auch in den Gebäuden wird man nicht so „schock gefroren" von der Klimaanlage wie etwa in Singapore. Hier herrschen etwa 22°, was ich als angenehm aber nicht als kalt empfunden habe. Problematisch ist da eher die von den Klimaanlagen immer ausgetrocknete Luft.

Zum Schluß noch ein kleine Nachlese zum Thema Wüste und Leben. Als Wüste wird ein Landstrich bezeichnet, wenn dort mehr Wasser verdunstet als Niederschlag runter kommt. Dieses ist hier eben der Fall. Wüste bedeutet nicht zwangsläufig, das dort keine Flora und Fauna mehr statt findet. Die Pflanzen und Tiere haben sich eben nur extrem gut daran angepaßt. So sind einige der hier wachsenden Arkazien-Büsche in der Lage für eine Zeit alle Blätter fallen zu lassen, wenn es dann wieder Wasser gibt beginnen sie einfach wieder damit neue zu bilden und weiter zu wachsen. Sie stellen sich quasi für eine Zeit tot. Überhaupt gibt es hier bezüglich des Wachstums hier vor allem zwei sehr unterschiedliche Strategien der Pflanzen. Die eine Sorte versucht nach einem Niederschlag möglichst schnell zu wachsen und neue Samen zu bilden. Die anderen wachsen sehr langsam und versuchen dabei so wenig Wasser wie möglich für die Photosynthese zu verbrauchen. Sie haben etwa kaum Blätter, bzw. diese sehen eher aus wie Stiele. Bei den Bäumen, die fast immer die zweite Strategie verfolgen, ist dann dafür aber auch das Holz extrem hart, ja es ist fast wie Stein. So versucht aber jede Pflanze eine etwas andere Nische zu besetzen.