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    Spiegelung der im Sonnenlicht leuchtenden Berge beim Stuvdalsvatnet

Reiseland Australien

Meine Reise nach Australien ist die erste dieser Art, die ich unternehme. Es ist schlicht ein Traum von mir nach Australien zu kommen. Vielleicht auch wegen dem Image, das die Australier pflegen, so locker und immer entspannt zu sein, gleichzeitig aber auch den unbedingten Willen etwas bewerkstelligt zu haben. Außerdem liegt es soweit weg, wie es eben nur von Europa aus geht. Ein Argument was man, glaube ich,  dabei immer unterschätzt. Wer will nicht seinen Sorgen entfliehen und mal wieder völlig unbeschwert von Alltagszwängen sein. Aber wenn man es richtig betrachtet, bin ich sogar eigentlich zu früh nach Australien gefahren. Ich wollte als ersten Test dieser Reiseform nach Neuseeland fahren. Ein Land das auf relativ kleiner Fläche, fast alles bietet was man in ganz Europa finden kann. Da es aber nur relativ wenig Material nur über Neuseeland gibt, habe ich als erstes einmal einen großen Bildband über Australien und Neuseeland gekauft. Was soll ich sagen, ich konnte nicht mehr warten und den „Umweg“ über Neuseeland machen. Es MUSSTE gleich Australien sein.

Und im nach hinein muss ich sagen, es war einfach großartig und vielleicht schon der ultimative Urlaub überhaupt. Ein Land so anders und doch in vielen Dingen, trotz einer ganz anderen Fassade, dem guten alten Europa sehr ähnlich. Jedem der mit dem Gedanken spielt, dort hin zu fahren, möchte ich sagen: Mach es, sofort. Nicht vergessen sollte man auch, das Australien alles andere als frei von Problemen ist, und manche sogar sehenden Auges selbst geschaffen hat, aber es ist und bleibt ein Traumland. Ich glaube nicht, das ich dort würde leben wollen, aber es zu sehen ist ein lohnendes Ziel.

Ich hoffe meine Begeisterung für Australien kommt mit meinen kleinen Berichten und Bildern rüber. Auch wenn ich weiß, es kann das Gefühl dort selbst zu Gast sein zu dürfen nicht auch nur annähernd beschreiben.

 

1. Reisetag - Deutschland

Am 27.09.03 begann mein kleines Abenteuer Australien auf dem Bahnhof der norddeutschen Metropole Scheeßel. Nach Bremen ging es mit der Bimmelbahn, nach Köln mit dem IC. Von da ging es dann mit Tempo 300 im ICE nach Frankfurt. Damit ist das meine bisher höchste Geschwindigkeit mit einem Landfahrzeug, und ich muß sagen: Es war ein angenehmes ruhiges fahren. Dann kam ich kleines Landei auf den großen Airport in Frankfurt. Jede Menge Rolltreppen rauf und runter, man weiß nachher kaum noch auf welcher Etage man sich eigentlich befindet. Schon am Schalter der Quantas bei der Gepäckaufgabe treffe ich unseren Reiseleiter Jürgen Jaktop. Er ist mit seinem Lederhut schon eine markante Erscheinung. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, man hat einen Buschmann vor sich, auch wenn die Haut dafür vielleicht ein bißchen hell ist. Ich hatte reichlich Zeit noch durch die Handgepäck- und Paßkontrolle zu kommen und auf unseren Flug zu warten. Um 23.55 geht es dann pünktlich mit Quantas los. Eine normale Aktion für die Fluggesellschaft ein großer für mich, 10300 km in etwas mehr als 11 Stunden in Richtung Singapore - Zwischenstation auf dem Weg nach DownUnder.

2. Reisetag - Singapore

Unterwegs habe ich neben einem Paar gesessen, das auch zu meiner Reisegruppe gehört. So war es dann alles etwas einfacher meinen Weg in Singapore, unserer ersten Station, zu finden. Das gilt sowohl für die Formalitäten bei der Einreise als auch beim „Wiederfinden" meiner Reisetasche auf einem der Gepäckbänder. Als wir aus dem Flughafen raus kommen, was so gegen 18 Uhr Ortszeit ist, bekommen wir gleich mal eine Vorstellung von dem Wetter. Es ist etwa 30°C warm und dabei unglaublich schwül.

Nach der Ankunft im Hotel mache ich noch gleich meinen ersten Erkundungsgang in die City. Bereits nach einer halben Stunde spazieren gehen, bin ich klatsch nass. Dazu kommt das die Gebäude hier extrem mit den überall brummenden Klimaanlagen auf 18°C runter gekühlt werden. Das ist zwar im ersten Moment sehr angenehm aber schon wenig später empfindet man es als zu kalt. Mein erstes Ziel war das dortige Hardrock-Cafe. Die Straßen sind belebt aber nicht überfüllt, so kann ich auch meine ersten Bilder machen. Man hat ein Gefühl von Sicherheit, auch als einer der wenigen zu sehenden Europäer unter Malaien, Chinesen, Inder und einiger anderer Asiaten. Die Stadt ist nicht so sauber wie ich es mir eigentlich vorgestellt hatte, wenn sie aber schon als relativ sauber gelten kann. Auf dem Rückweg zum Hotel habe ich dann noch gegen 22.00 Uhr einen Trupp Bauarbeiter gesehen, die auf einem Sonntag Abend eine Straße geflickt haben, etwas was man wohl kaum in Deutschland zu sehen bekommen dürfte.

 

3. Reisetag - Singapore

Heute morgen haben wir den Tag mit einer Stadtrundfahrt begonnen. Dabei wurde auch einiges Interessantes zum Stadtstaat Singapore erzählt. Hier leben etwa 4 Millionen Menschen auf den etwa 50 km². Sie fahren nur 400000 Autos, es hat also nur etwa jeder Zehnte eins. Dafür gibt es aber fast 50000 Taxis. Dieses ist auch durchaus von der Regierung gewollt. Man hält den öffentlichen Nahverkehr inkl. der Taxen günstig und erhebt hohe Steuern auf den Erwerb eines eigenen Autos, wodurch diese etwa doppelt so teuer sind wie in Deutschland. Man versucht so den begrenzten Platz so optimal wie möglich zu nutzen. Man hat bereits die meisten früher vorhandenen Berge abgetragen um damit Land zu gewinnen, was immer wieder zu Konflikten mit den Nachbarn führt. Und der Vielvölkerstaat Singapore, etwa 45% Malaien, 30% Chinesen, 10% Inder, 5% Europäer und dem Rest vor allem aus anderen asiatischen Ländern, ist auf seine Nachbarn angewiesen, so wird etwa 60% des Trinkwassers eingeführt. Man lebt vor allem von dem Finanzsektor mit den zahlreichen Banken und Versicherungen und dem Handel. Singapore hat nach Rotterdam den zweitgrößten Hafen der Welt. Auch der Flughafen ist eine wichtige Drehscheibe im asiatischen Flugverkehr.

Doch zurück zu unserem Tag. Zuerst haben wir den Botanischen Garten besucht, dort gibt es 2500 verschiedene Arten von Orchideen. Dazu einiges andere wie Palmen in verschieden Variationen und vieles mehr. Anschließend ging es an den Singapore-River oder kurz auch nur River. An dessen Mündung war früher der Hafen, dieser wurde aber aus Platzgründen umgesiedelt und an dessen Stelle ist heute die Finanz-City. Aber auch einige alte chinesische Häuser sind hier verblieben und bilden einen starken Kontrast zu den Hochhäusern in direkter Nachbarschaft. Weiter ging es zum Kulturzentrum, das die Form einer Stinkfrucht hat. Sie soll zwar sehr wohlschmeckend sein und wird auch an allen Märkten angeboten darf aber aufgrund ihres Geruchs nicht in öffentlichen Verkehrsmitteln transportiert werden. Als Abschluß der Stadtrundfahrt noch ein kurzer Stopp in Chinatown mit den unzähligen kleinen Geschäften. Dort liegt dann Tee, neben Goldschmuck und auch undefinierbaren Speisen. Es geht hier eng zu und einige der Händler werden auch schon mal handgreiflich um Passanten in den eigenen Laden zu bugsieren. Sie gehen auch im Laden sehr aggressiv beim Verkauf vor. Wenn man dann mal in einen der kleinen Läden von oft kaum 15 qm geht wird man sofort bestürmt und unentwegt auf einen eingeredet. Auf dem Weg zurück kommen wir noch an einigen alten typisch britisch aussehenden Gebäuden vorbei. Denn schließlich ist Singapore eine frühere Siedlung der Briten. Gegründet wurde die Stadt von Stamford Raffles, einem britische Geschäftsmann. Es schreckt aber auch nicht vor kleineren Betrügereien zurück, was man in Singapore gerne verdrängt. Aber wer hätte auch gedacht, das aus seiner kleinen Handelsstation schnell ein wichtiger Ort für den Welthandel werden sollte. Am Nachmittag sind wir zeitig wieder im Hotel. So haben wir noch mal Gelegenheit uns frisch zu machen, denn das Wetter fordert hier wie schon früher gesagt seinen Tribut. Am Morgen sind die Temperaturen zwar nur unwesentlich niedriger aber die Luftfeuchtigkeit scheint während des Tages immer weiter anzusteigen.

Am Abend geht es dann wieder zum Flughafen um nach Sydney weiter zu fliegen. In Singapore wird das gesamte Gepäck schon am Eingang des Flughafengebäudes geprüft und das Reisegepäck versiegelt. Dadurch kann dieses dann aber auch relativ zügig aufgegeben werden. Das Handgepäck wird dann noch mal vor dem Betreten der Maschine durchleuchtet. Dort dann auch die Personen aber insgesamt kann man sagen das hier alles straf organisiert ist und schnell und reibungslos klappt. Auch die Weg sind nicht ganz so weit wie in Frankfurt obwohl der Flughafen kaum kleiner ist. Das kann natürlich auch etwas täuschen, da hier kein angegliederter Bahnhof vorhanden ist.

 

4. Reisetag - Sydney

Ankunft um 5:15 Uhr in Sydney. Endlich sind wir in Australien angekommen. Vor der Einreise mußten wir ein Formular ausfüllen auf dem wir versicherten keine Lebensmittel oder auch nur Erde einzuführen. Einer aus unserer Reisegruppe hatte eine Tüte Gummibären im Koffer was auch prompt bemerkt wurde. Viele wurde nach dem Inhalt noch mal mündlich befragt oder mußten auch wie ich noch mal das Handgepäck öffnen, wobei man gefragt wurde ob man denn die Tasche selbst gepackt hätte und wüßte was denn drin wäre. Alles in allem ging es bei uns relativ schnell, etwa eine Stunde nach dem Betreten des Flughafens waren wir auch schon wieder draußen. Das mag auch an der Rugby Mannschaft von Wales gelegen haben, die mit uns angekommen ist und zur Rugby Weltmeisterschaft angereist ist. Rugby ist überhaupt so ein Thema, unser Reiseleiter hat früher selbst mal Rugby gespielt und hatte dementsprechendes Interesse an der WM. So konnten wir auch gleich mal die rudimentären Regeln dieses Sports kennen lernen. Anschließend ging es mit dem Bus zu unserem Hotel in die City von Sydney.

Nach dem Frühstück gibt es dann die ersten Gehversuche in Australien. Die ersten Schnappschüsse von der Oper, was eigentlich ein Kulturzentrum ist, und der Harbour-Bridge. Durch seine einzigartige Lage ist es in Sydney möglich mit einem Kreuzfahrtschiff bis etwa 500m vor die City zu fahren. Gleich daneben befindet sich der alte Hafen, wo allerdings heute nur noch Fährschiffe anlegen. Diese aber häufig und dann auch nur für sehr kurze Zeit. Das Ein- bzw. Aussteigen geht sehr schnell von statten, fast wie bei einer Straßenbahn. Und so völlig falsch ist der Vergleich auch nicht. Viele Sydneysider, wie sich die Bewohner von Sydney selbst nennen, fahren mit der Fähre ins Büro um den Verkehrsgetümmel mit endlosen Staus und Stockungen zu entgehen. Am Nachmittag gibt es den ersten offiziellen Programmpunkt unserer Reise in Australien. Wir besuchen das alte Viertel „The Rocks". Hier wurden früher die Sträflinge verwahrt, auch die alte Hafenkneipe ist hier und mit dem Cadmann Cottage das älteste erhaltene weltliche Gebäude in Australien. Hier sind noch sehr viele alte Gebäude aus dem 19 Jahrhundert erhalten geblieben mit den maximal 3 Stockwerken und den Schmiedeeisernen Gittern vor den Fenstern und Balkonbrüstungen. In den 70er Jahren der 20. Jahrhunderts sollte das Viertel schon mal abgerissen werden, doch die Bauarbeiter weigerten sich dieses zu tun und so wurde es liebevoll wieder restauriert. Damals lebten hier vor allen Künstler und Überlebenskünstler, heute ist es wieder sehr modern dort seine Adresse zu haben, auch wenn die Häuser vielleicht architektonisch nicht mehr gerade modern geschnitten sind und dazu noch relativ klein sind. Doch auf der anderen Seite ist man in zehn Minuten zu Fuß in der City.